Kein Grund zum Aufatmen Weiterhin hohes Gesundheitsrisiko trotz sinkender Feinstaubkonzentrationen
Die Forschenden untersuchten für 380 Städte in 24 Ländern, wie sich zwischen 1995 und 2016 die Luftverschmutzung und die kardiovaskuläre bzw. respiratorische Mortalität verändert haben. Die großen Datenmengen des Multi-Country Multi-City Collaborative Research Networks ließen Aussagen auf einer globalen Ebene zu. Aus Europa flossen v.a. Werte aus Städten in Spanien, Großbritannien und Frankreich ein, Deutschland war dagegen nicht vertreten.
Im Fokus der Studie standen Schadstoffe, für die gesetzliche Grenzwerte festgelegt sind: Feinstäube der Größenklasse PM10, und PM2,5 sowie Stickstoffdioxid (NO2). Zudem wurden insgesamt 21,6 Mio. Todesfälle aufgrund einer kardiovaskulären Erkrankung und 7,7 Mio. aufgrund einer respiratorischen berücksichtigt. Über einen Zeitraum von 22 Jahren sanken die Konzentration von Feinstäuben und NO2 in der Luft stetig. Der Effekt auf die Sterblichkeit blieb jedoch weitgehend unverändert.
Die ausbleibende Mortalitätsreduktion führen die Forschenden u. a. auf eine alternde Bevölkerung zurück, die gesundheitlich stärker vorbelastet ist. Auch habe sich die Herkunft und die Zusammensetzung der Luftschadstoffe unter Umständen verändert, so Erstautor Maximilian Schwarz in einer begleitenden Pressemitteilung. Beispielsweise konnten ultrafeine Partikel (< 0,1 µm), von denen womöglich noch stärkere Risiken ausgehen als von größeren, nicht ausgewertet werden. Das Autorenteam sieht daher Bedarf für ein möglichst flächendeckendes und erweitertes Monitoring.
Quellen:
1. Schwarz M et al. Lancet Planet Health 2024; 8: e657-65; DOI: 10.1016/S2542-5196(24)00168-2
2. Pressemitteilung Helmholtz Zentrum München