Welche physikalischen Maßnahmen nutzen in der Therapie rheumatischer Krankheiten?
Der Oberbegriff „physikalische Therapie“ umfasst alle Behandlungsformen, die natürliche Reaktionen auf äußere physikalische Reize nutzen. Dazu gehören Temperatur, Licht, Elektrizität, Klima und Mechanik, erklärte Dr. Joachim-Michael Engel, niedergelassener Rheumatologe aus Bad Liebenwerda. Die Effekte beruhen auf drei wesentlichen Reaktionen des Körpers:
- direkte Wirkung (z.B. Rötung, Änderung der Durchblutung)
- Gegenregulation/Adaptation (z.B. nachlassende Schmerzempfindlichkeit)
- langfristige Anpassung/Konditionierung (z.B. Muskelkräftigung)
Zu einzelnen Verfahren gibt es qualitativ hochwertige Studien, die sich wahrlich nicht hinter pharmakologischen Untersuchungen verstecken müssen. Viele erreichen sogar Evidenzgrad I für zahlreiche Indikationen. Bei (chronischen) Rückenschmerzen helfen medizinische Trainingstherapie und klassische Massage. Die Thermotherapie punktet bei rheumatoider Arthritis (RA) und Gonarthrose. Ganzkörperwärme lindert nachweislich bis zu sechs Monate die Schmerzen von Fibromyalgiekranken, Ganzkörperkälte die von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Kälte reduziert dort zudem proinflammatorische Zytokine. Mittels Ultraschall lässt sich Morgensteifigkeit, Handgelenksflexion sowie Gelenkscore von RA-Betroffenen verbessern und mit der transkutanen elektrischen Nervenstimulation die Schmerzen in gonarthrotischen Knien und RA-Händen.
Hier wirkt Physiotherapie ganz sicher
- Gon- und Coxarthrose
- ankylosierende Spondylitis
- rheumatoide Arthritis
- postmenopausale Osteoporose
- Fibromyalgie
- Arthritis/Spondylarthritis bei Psoriasis
- Schulterperiarthropathie
- Zervikalsyndrom
Quelle: 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie