Sport senkt Krebsrisiko Wenige Minuten pro Tag reichen
Dass körperliche Aktivität sich günstig auswirkt auf das Krebsrisiko, wurde schon mehrfach belegt. Dabei genügen offenbar schon wenige Minuten pro Tag.
In ihre prospektive Kohortenstudie, basierend auf Daten der UK Biobank, schlossen Prof. Dr. Emmanuel Stamatakis von der University of Sydney und Kollegen 22.398 Personen ein. Nach eigenen Angaben waren alle sportlich inaktiv. Kurze Alltagsakivitäten wurden mit Beschleunigungssensoren, die als „Wearables“ am Handgelenk getragen wurden, gemessen. Es zeigte sich, dass täglich 3,4–3,6 Minuten eines kurzen Trainings mit kraftvoller körperliche Aktivität (vigorous intermittent lifestyle physical activity, VILPA) mit einer Reduktion der allgemeinen Krebsinzidenz um 17–18 % assoziiert waren – verglichen mit Menschen ohne VILPA. Dabei handelte es sich etwa um schnelles Treppensteigen oder Sprints, um den Bus zu erwischen.
4,5 Minuten Sport senken Krebsrisiko um 32 %
2.356 Krebserkrankungen traten auf, 1.084 davon nachweislich assoziiert mit niedriger physikalischer Aktivität (KA-assoziiert). Bei median 4,5 Minuten VILPA täglich errechneten die Forscher eine 31- bis 32%ige Reduktion der KA-assoziierten Krebsinzidenz.
In einem Kommentar zur Studie fordert Prof. Dr. Yvonne Wengström von der Karolinska Universitätsklinik Stockholm einheitliche Messinstrumente, die eine Objektivierung und bessere Vergleichbarkeit für zukünftige Studien ermöglichen.
Quellen:
1. Stamatakis E et al. JAMA Oncol 2023; DOI: 10.1001/jamaoncol.2023.1830
2. Wengström Y et al. JAMA Oncol 2023; DOI: 10.1001/jamaoncol.2023.1810