Jedes Bisschen hilft Besserer Lebensstil senkt das Darmkrebsrisiko
Doch lässt sich mit einer Änderung des Lebensstils das Risiko für Darmkrebs auch aktiv senken? Dieser Frage gingen Dr. Edoardo Botteri von der Abteilung für Kolorektalkrebsscreening des norwegischen Krebsregisters und Kollegen nach. Für ihre Auswertung zogen die Wissenschaftler die Daten von über 295.000 Teilnehmern der EPIC*-Studie heran, die sowohl zu Beginn als auch im Verlauf einen Fragebogen zu ihrem Lebensstil ausgefüllt hatten.
Die Forscher ermittelten aus den Angaben zu Rauchstatus, Alkoholkonsum, BMI und körperlicher Aktivität einen Index für den gesunden Lebensstil (healthy lifestyle index; HLI). Die Skala reichte von 0 (am ungünstigsten) bis 16 (am günstigsten). Darmkrebsfälle identifizierten die Kollegen hauptsächlich über die nationalen Krebsregister, zum Teil in Kombination mit Versichertendaten. Anhand dieser Daten berechneten sie anschließend über multivariable Cox-Regression, wie sich eine Veränderung des Lebensstils auf das Darmkrebsrisiko auswirkte.
Verbesserte sich der Lebensstil zwischen dem Zeitpunkt der Erst- und Folgebefragung, zahlte sich dies deutlich aus: Jeder Anstieg des HLI um eine Einheit war mit einem statistisch signifikant um 3 % verringerten Darmkrebsrisiko verbunden. Für einen Teilnehmer, der sich vom niedrigsten und damit ungünstigsten Terzil (HLI 0–9) zum höchsten Terzil (HLI 12–16) verbesserte, ergab sich sogar ein um 23 % geringeres Risiko.
Umgekehrt hatte auch ein bei der Folgebefragung verschlechterter Lebensstil Auswirkungen: War der Index vom höchsten in das niedrigste Terzil gerutscht, kletterte parallel das Darmkrebsrisiko um 34 % nach oben. Zur Prävention von Darmkrebs sollte daher ein gesunder Lebensstil nach wie vor empfohlen bzw. beibehalten werden, lautet das Fazit der Studienautoren.
* European Prospective Investigation into Cancer
Quelle: Botteri E et al. Am J Gastroenterol 2023; 118: 702-711; DOI: 10.14309/ajg.0000000000002065