Höheres Krebsrisiko mit Endometriose Auf den Subtyp kommt es an

Autor: Sabine Mattes

Aufgrund dieser signifikanten Risikoerhöhung sollten Frauen mit schwereren Endometriose-Subtypen gezielt über ihr Krebsrisiko aufgeklärt werden – unabhängig von bestehenden BRCA1/BRCA2-Mutationen. Aufgrund dieser signifikanten Risikoerhöhung sollten Frauen mit schwereren Endometriose-Subtypen gezielt über ihr Krebsrisiko aufgeklärt werden – unabhängig von bestehenden BRCA1/BRCA2-Mutationen. © Chinnapong – stock.adobe.com

Ergebnisse einer US-amerikanischen Kohortenstudie festigen die These, dass Frauen mit Endometriose ein höheres Risiko haben, zusätzlich an Eierstockkrebs zu erkranken.

Erstmalig bezogen Forschenden auch den Subtyp der Krankheit in die Analyse ein, kategorisiert in oberflächlich, tief infiltrierend, ovariell und sonstige. Insgesamt matchte das Team um Dr. Mollie Barnard, Huntsman Cancer Institute der University of Utah in Salt Lake City, 78.893 Endometriosepatientinnen gegen jeweils fünf Frauen ohne die Krankheit.

Gefahr für Ovarialkarzinome bis zu zehnfach erhöht

Im Zeitraum zwischen 1992 und 2019 entwickelten 597 Frauen aus der Kohorte ein Ovarialkarzinom. Eine Endometriose erhöhte das Krebsrisiko auf mehr als das Vierfache. Die Differenzierung nach Subtypen ergab ein fast zehnfach erhöhtes Risiko für Patientinnen mit tief infiltrierender Endometriose und Ovarialendometriomen im Vergleich zu Frauen ohne die chronische Erkrankung. Die Assoziationen mit endometrioiden, muzinösen, klarzelligen sowie low-grade serösen Ovarialkarzinomen waren bei diesen Patientinnen besonders deutlich (Hazard Ratio 18,96).

Aufgrund dieser signifikanten Risikoerhöhung empfehlen die Studienautoren, Frauen mit schwereren Endometriose-Subtypen gezielt über ihr Krebsrisiko aufzuklären – unabhängig von bestehenden BRCA1/BRCA2-Mutationen. Bei Patientinnen mit abgeschlossener Familienplanung umfasse dies auch, einen potenziellen chirurgischen Eingriff zu diskutieren, ergänzt Prof. Dr. Michael McHale aus dem Moores Cancer Center der UC San Diego Health, University of California in San Diego.

Quellen:
1. Barnard ME et al. JAMA 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.9210
2. McHale MT. JAMA 2024; DOI: 10.1001/jama.2024.12357