Süße Sünde mit Schutzfaktor Wer gerne zu dunkler Schokolade greift, hat seltener Typ-2-Diabetes

Autor: Dr. Anna Millenaar

Der Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und Diabetes wird kontrovers diskutiert. Der Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und Diabetes wird kontrovers diskutiert. © karepa - stock.adobe.com

Eine Harvard-Studie hat gezeigt, dass dunkle Schokolade das Risiko für Typ-2-Diabetes um 21 % senken kann. Grund dafür könnten Flavanole im Kakao sein, die bereits kardiometabolische Vorteile bewiesen haben. Doch Vorsicht: Milchschokolade zeigt andere Effekte.

Der Zusammenhang zwischen Schokoladenkonsum und Diabetes wird kontrovers diskutiert. Mit einer prospektiven Kohortenstudie hat ein Wissenschaftlerteam nun untersucht, wie groß der Einfluss einzelner Schokoladensorten sowie der insgesamt verzehrten Menge auf die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 ist.

Ausgewertet wurden Daten von medizinischem Personal aus drei großen US-amerikanischen Kohortenstudien, das 1986 und 1991 untersucht und dann über 20 bzw. 16 Jahre nachverfolgt wurde. Eingeschlossen waren 111.654 Personen. Die Daten wurden für individuelle, lebensstilbezogene und ernährungsbedingte Faktoren adjustiert.

Teilnehmende mit einem Konsum von mindestens fünf Portionen einer beliebigen Schokoladensorte pro Woche (wobei eine Portion einem Riegel oder einer Packung entspricht) hatten ein um 10 % geringeres Risiko für die Stoffwechselerkrankung als diejenigen, die selten oder nie Schokolade aßen. Beim Verzehr von ausschließlich dunkler Schokolade betrug die Risikoreduktion sogar 21 %.

Es konnte ein linearer Dosis-Wirkungs-Zusammenhang gezeigt werden, wobei die Risikoreduktion 3 % pro Schokoladenportion pro Woche betrug. Beim ausschließlichen Verzehr von süßer Milchschokolade zeigte sich keine Risikominderung, wohl aber legten die Betreffenden merklich an Gewicht zu. Dieser Zusammenhang mit dem Körpergewicht bestand nicht, wenn lediglich zu dunkler Schokolade gegriffen wurde.

Die Forschenden führen die Schutzffekte u. a. auf die Flavonoide des Kakaos zurück, für die in Studien Vorteile hinsichtlich des kardiometabolischen Risikos nachgewiesen sind. Die abweichenden Ergebnisse für die einzelnen Schokoladensorten dürften sich folglich über die Unterschiede beim Zucker- und Milchanteil sowie durch den Kakaogehalt erklären lassen.

Quelle: Liu B et al. BMJ 2024; 387: e078386; doi: 10.1136/bmj-2023-07838