Stuhlfrequenz Wer häufiger muss, lebt gesünder
Macht seltener Stuhlgang krank? Ein Forschungsteam am Institut für Systembiologie (IFS) in Seattle befasste sich mit der Frage, inwiefern die Häufigkeit des Stuhlgangs mit der langfristigen Gesundheit zusammenhängt. Untersucht wurden die klinischen, lebensstilbezogenen und multimikrobiellen Daten von 1.420 gesunden Erwachsenen.
Die Stuhlgangfrequenz wurde wie folgt eingeteilt: Verstopfung (ein oder zwei Stuhlgänge pro Woche), niedrig-normal (zwischen drei und sechs Stuhlgänge pro Woche), hoch-normal (zwischen einem und drei Stuhlgänge pro Tag) und Diarrhö.
Es zeigte sich, dass die Gruppe „hoch-normal“ das gesündeste Darm-Ökosystem hatte. Bei ihnen war die mikrobielle Zusammensetzung des Darmmikrobioms geprägt von ballaststofffermentierenden Darmbakterien. Diese gelten als gesundheitsfördernd. Eher schädliche Bakterien überwogen bei denjenigen mit Verstopfung oder Durchfall.
Bleibt Kot zu lange im Darm, schaltet das Darmökosystem auf Eiweißfermentierung um. Dabei entstehen Toxine, die in den Blutkreislauf gelangen und den allgemeinen Gesundheitszustand schwächen können, so die Forschenden. Ein weiteres Ergebnis: Mehrere Blutmetaboliten und Plasmachemikalien zeigten signifikante Assoziationen mit der Häufigkeit des Stuhlgangs. So wurden Nebenprodukte der Eiweißfermentation, von denen bekannt ist, dass sie die Nieren schädigen, häufiger im Blut der Personen mit Verstopfung gefunden. Bei Menschen mit Durchfall waren hingegen Laborwerte, die mit Leberschäden in Verbindung gebracht werden, erhöht.
Quelle: Pressemitteilung – Institute for Systems