Stuhltransfer lindert das Reizdarmsyndrom

Autor: Kathrin Strobel

Der Transfer erfolgte mittels Gastroskop direkt ins Duodenum. Der Transfer erfolgte mittels Gastroskop direkt ins Duodenum. © Alex – stock.adobe.com

Der fäkale Mikrobiotatransfer ist eine wirksame Therapieoption für Reizdarmpatienten – allerdings nur, wenn die Stuhlprobe die richtigen Bakterien enthält.

Durch die Wahl des idealen Spenders lässt sich die Wirksamkeit einer Stuhltransplantation optimieren, erklärte Professor Dr. Magdy El-Salhy vom Haukeland University Hospital in Bergen. Die Forscher hatten den Stuhl mehrerer Kandidaten untersucht, bis sie schließlich einen Spender mit einer vielversprechenden Mikrobiota fanden. Von diesem nahmen sie Stuhlproben und froren sie bei -80 °C ein.

In einer Studie mit 164 Reizdarmpatienten testeten die norwegischen Kollegen dann die Wirksamkeit der Therapie. Hierfür verabreichten sie den Studienteilnehmern entweder eine Lösung mit deren eigenen Fäzes oder mit 30 bzw. 60 g des aufgetauten Spender-Stuhls. Der Transfer erfolgte mittels Gastroskop direkt ins Duodenum. Eine vorangehende Darmvorbereitung war also nicht notwendig.

Je mehr übertragen wurde, desto besser das Ergebnis

Ein klinisches Ansprechen ließ sich unter Placebo bei 23,6 % der Patienten beobachten. In den Gruppen, die 30 g oder 60 g Spenderstuhl erhalten hatten, wurden Ansprechraten von 76,9 % bzw. 89,1 % erreicht. Eine klinisch signifikante Symptomlinderung trat in der 30-Gramm-Gruppe bei 35,2 % und im 60-Gramm-Arm bei 47,3 % auf – unter der Scheinbehandlung waren es 5,5 %. 

Quelle: UEG* Week

* United European Gastroenterology