Werbung für E-Zigaretten wirkt
Die Zahl der Raucher klassischer Zigaretten geht bei Jugendlichen kontinuierlich zurück, antagonisiert allerdings durch eine deutliche Zunahme von E-Zigarettennutzern. Wie schon bei klassischen Glimmstängeln dürfte auch bei den elektrischen Alternativen die zielgruppenorientierte Werbung das Verhalten der 12- bis 17-Jährigen beeinflussen – vor allem Botschaften, die typische Jugendthemen wie Rebellion, Freiheit und Unabhängigkeit ansprechen.
Das zeigt nun auch eine erste Erhebung in Deutschland. Rekrutiert worden waren 6902 Schüler aus sechs Bundesländern mit einem Durchschnittsalter von 13,1 Jahren. Die Konfrontation mit Werbung für E-Zigaretten ermittelten die Wissenschaftler des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel mithilfe von werbebildunterstützten Befragungen und korrelierten die Antworten mit dem selbstberichteten Rauchverhalten.
Insgesamt 38,8 % der Studienteilnehmer erinnerten sich daran, die gezeigten Motive gesehen zu haben. 21,7 % hatten zu irgendeinem Zeitpunkt E-Zigaretten geraucht, 21,8 % klassische Verbrennungskippen und 23,2 % Wasserpfeife, 12,4 % der Schüler berichteten über Erfahrungen mit allen drei Tabakkonsumvarianten.
Die Exposition gegenüber E-Zigarettenwerbung korrelierte sowohl mit der Nutzung aller drei Qualmvarianten als auch mit dem kombinierten Einsatz. Als weitere Einflussvariablen für Tabakkonsum fanden die Gesundheitsforscher u.a. Alter, Sensationslust und Gruppenverhalten. Diese Ergebnisse sollten nun Anstoß für Diskussionen geben, auch in Deutschland die E-Zigarettenwerbung besser zu kontrollieren, fordern die Autoren.
Quelle: Hansen J et al. ERJ Open Res 2018; pii: 00155.