Wildwuchs im Bauch Wie sich die Statistiken der GI-Tumoren verändern

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Die Rate an fettleberinduzierten hepatischen Malignomen erhöhte sich um 0,62 %, die an alkoholbedingten um 0,26 %. Die Rate an fettleberinduzierten hepatischen Malignomen erhöhte sich um 0,62 %, die an alkoholbedingten um 0,26 %. © Nadzeya - stock.adobe.com

Etwa die Hälfte aller gastrointestinalen Karzinome entsteht auf dem Boden vermeidbarer Risikofaktoren. Diese haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Wie sich das auf die Verteilung der Tumore auswirkt, war aber bislang unklar.

Gastrointestinale Malignome verursachen weltweit fast ein Drittel der krebsbedingten Mortalität. Die aktuelle Verteilung einzelner Tumorarten war bisher jedoch unklar. Ein internationales Forschungsteam sorgte nun für Abhilfe. Für die Einschätzung nutzte es eine Datenbank zur globalen Krankheitsbelastung. Demnach erkrankten 2021 weltweit 5,26 Millionen Menschen an einem Karzinom des Magen-Darm-Trakts und 3,7 Millionen starben daran. 

Inzidenzen steigen bei allen Tumorentitäten

Kolorektale Tumoren verursachten die größte Belastung, gefolgt von Magen, Ösophagus, Pankreas, Leber- und Gallenwegen. Zwischen den Jahren 2000 und 2021 stieg die altersstandardisierte Inzidenzrate für Neoplasien in Kolon und Rektum um 0,1 %, Bauchspeicheldrüsenkrebs nahm um 0,27 % zu. Die Rate an fettleberinduzierten hepatischen Malignomen erhöhte sich um 0,62 %, die an alkoholbedingten um 0,26 %. Die altersstandardisierte Todesrate für Pankreaskrebs erhöhte sich um 0,18 %, so das Team um Dr. Pojsakorn Danpanichkul vom Tech University Health Sciences Center in Lubbock.

Insgesamt gilt: Die altersstandardisierte Sterberate für Malignome von Ösophagus, Magen und Gallenwegen ist zurückgegangen, für Tumoren in Kolon und Rektum ist sie dagegen ebenso angestiegen wie die für Pankreas und steatose- oder alkoholbedingten Leberkrebs. Laut dem Autorenteam unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit der Kontrolle von Risikofaktoren. Es empfiehlt vor allem eine Reduktion des Alkoholkonsums, die Impfung gegen Hepatitis B sowie die Prävention und Therapie metabolischer Erkrankungen. 

Quelle: Danpanichkul P et al. Gut 2024; DOI: 10.1136/gutjnl-2024-333227