Wo lauern in ärmeren Ländern multiresistente Bakterien?
Vor allem Touristen zwischen 20 und 30 Jahren scheinen gefährdet. Im Vergleich zu über 50-Jährigen bringen sie die hartnäckigen Bakterien fünfmal häufiger mit nach Hause, erkannten Forscher der Universität Leipzig und des Robert Koch-Instituts. Sie hatten Daten von 230 Deutschen analysiert, die 2016 und 2017 in Länder mit geringem bis mittlerem Einkommen gereist waren.
Im Gegensatz zu Urlaubern, die in Gasthäusern, Hostels oder auf dem Campingplatz nächtigten, trugen die Besucher von Hotels und Privatunterkünften ein viermal höheres Risiko für eine Besiedlung mit ESBL**-bildenden Enterobakterien. Von den 230 Untersuchten kehrten 53 (23 %) mit einem solchen Keim zurück. Die größte Gefahr bestand in Asien.
Nur unter bestimmten Bedingungen gefährlich
Solange Besiedelte gesund sind, gehe von den Bakterien keine Gefahr aus, erklären die Forscher. Unter bestimmten Bedingungen, z.B. bei Klinikaufenthalten, können die Erreger aber Harnwegsinfektionen, Pneumonien oder eine Sepsis auslösen, die dann schlecht auf Antibiotika ansprechen.
Quelle: Pressemitteilung – ECCMID*
* European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases
** Extended-Spektrum β-Laktamase