Wurmprotein auf Stent bremst Immunantwort
Wenn Wissenschaftler Pärchenegel züchten, geht es nicht nur um Diagnostik und Therapie der Schistosomiasis. Vielmehr untersuchen Forscherteams weltweit, ob sich von dem inerten Wurm, der vom Immunsystem seines Wirts nicht attackiert wird, etwas lernen lässt, berichtete Professor Dr. Emil C. Reisinger von der Universitätsmedizin Rostock.
So sollen Proteine der Haut von Schistosoma mansoni für antiinflammatorische Herzklappenbeschichtungen und Stents genutzt werden. Die auch Tegument genannte äußere Hülle des Wurms hat mindestens drei für diese Anwendungen interessante Effekte: Sie aktiviert regulatorische T-Zellen und moduliert so die Immunantwort. Außerdem maskiert sie sich durch Anlagerung von Wirtsproteinen und verwischt so die Grenzen zwischen fremd und eigen. Schließlich degradiert sie Komplementfaktoren.
Quelle: 124. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin