COVID-19 Zufallsschutz mit Östrogenen

Autor: Prof. Dr. Lutz Heinemann

Menopausale Frauen, die Östrogen nehmen, können sich gleich doppelt über die Wirkung freuen. Menopausale Frauen, die Östrogen nehmen, können sich gleich doppelt über die Wirkung freuen. © puhimec – stock.adobe.com; iStock/Dr_Microbe

Östrogen hilft nicht nur bei menopausalen Beschwerden, sondern hat auch das Potential vorm COVID-19-Tod zu schützen.

Eine Hormonersatz­the­rapie mit Östrogenen verringert das Risiko, an COVID-­19 zu ster­ben. Dies haben schwedische Forscher in einer retrospektiven Studie mit SARS-CoV-2-infizierten postmenopausalen Frauen he­rausgefunden.

Östrogenentzug erhöht das Sterberisiko

Ihren Berechnungen zufolge reduziert sich das Risiko durch die Substitution um 55 % im Vergleich zu dem von Frauen ohne Hormon­ausgleich. Eine Behandlung mit Östrogen­blockern dagegen erhöht die Wahrscheinlichkeit zu sterben (Odds Ratio 2,35).

Für ihre Studie haben die Wissenschaftler um Prof. Dr. Malin­ Sund­ von der Universität Umeå die Daten von 14.685 COVID-19-­Patientinnen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren ausgewertet. 2.535 von ihnen erhielten eine Hormonersatztherapie, 227 nahmen östrogenhemmende Brustkrebsmedikamente ein. Die übrigen 11.923 Frauen bildeten die Kontrollgruppe.

Quelle: Sund M et al. BMJ Open 2022; 12: e053032; DOI: 10.1136/bmjopen-2021-053032