COVID-19 verläuft nach Grippeimpfung weniger schwer
Britische Kollegen haben mit einer retrospektiven Kohortenstudie versucht, diesen Effekt zu quantifizieren. Sie analysierten die Daten von 6921 Patienten aus Allgemeinarztpraxen, die in der ersten Welle an COVID-19 erkrankt waren.
Gegen Grippe immunisiert wurden zwischen Januar 2019 und der COVID-19-Diagnose 38 % des Kollektivs. Im Vergleich zu den Nichtgeimpften war deren Risiko, wegen einer schwer verlaufenden COVID-19 stationär aufgenommen zu werden, signifikant um 15 % vermindert. Ihr Mortalitätsrisiko ging durch die Vakzinierung um 24 % zurück.
Man nimmt an, dass der unspezifische COVID-19-Schutz u.a. darauf beruht, dass durch die Influenzaimpfung Monozyten und NK-Zellen induziert werden, erläutern die Studienautoren. Aufgrund ihrer Ergebnisse plädieren sie dafür, das Grippeimpfprogramm als festen Bestandteil der Anti-COVID-Strategie erheblich auszubauen. Die bisherige Erfahrung hätte schließlich gezeigt, dass etwa ein Fünftel der mit SARS-CoV-2 Infizierten schwer erkranke.
Quelle: Wilcox CR et al. BMJ Open Resp Res 2021; 8: e000857; DOI: 10.1136/bmjresp-2020-000857