Diabetische Ulcera und Parodontitis Zwei Wunden mit einer Klappe
Probiotika unterstützen die Wundheilung diabetischer Ulcera. Und nebenbei bessert sich auch eine mögliche Parodontitis. Das ist das Ergebnis einer Pilotstudie, an der 20 Typ-2-Diabetiker mit einer chronischen Wunde teilnahmen. Über sechs Monate erhielten sie täglich ein Multispezies-Probiotikum, berichtete Prof. Dr. Ewa Stürmer von der Klinik für Gefäßmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Untersucht wurden Änderungen im oralen, enteralen und läsionalen Mikrobiom, Wundheilungsprozesse (Größe, Exsudation etc.), Parodontitismarker wie die gingivale Sondierungstiefe sowie die Lebensqualität.
Fünfzehn Patienten schlossen die Studie ab. Bei elf von ihnen reduzierte sich die Wundgröße um mehr als 50 %, fünf erlebten eine vollständige Heilung. In den Wunden sank die relative Häufigkeit von Staph. aureus und Pseudomona aeruginosa. Allgemein war ein Shift von pathogenen hin zu weniger pathogenen Bakterien zu beobachten.
In puncto Parodontitis zeigte sich trotz gleichbleibend schlechter Mundhygiene eine Besserung fast aller Parameter und eine geringere Anzahl typischer Markerbakterien im oralen Mikrobiom. Bezüglich der wundassoziierten Lebensqualität berichteten die meisten Teilnehmer über eine positive Wirkung der Probiotika, vor allem im Hinblick auf Schmerz und Mobilität.
Quelle: 6. Nürnberger Wundkongress