Staatliches Vergleichsportal Bundes-Klinik-Atlas erhielt Updates und wird laufend erweitert

Gesundheitspolitik Autor: Jan Helfrich

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach versprach ein Update mit Verbesserungen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach versprach ein Update mit Verbesserungen. © Murrstock – stock.adobe.com

Der Bundes-Klinik-Atlas wird ständig weiterentwickelt, so die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Union. Bereits seit dem Start des staatlichen Vergleichsportals zu den Leistungen und der Qualität der Krankenhäuser erhält es immer wieder Updates.

Mit dem Bundes-Klinik-Atlas sollen nach Angaben der Bundesregierung eine größere Transparenz der Leistungen und der Qualität der Krankenhausbehandlung hergestellt und die Wissensgrundlage der Bevölkerung über die stationäre Versorgung verbessert werden. Nach seiner Einführung im Mai 2024 kritisierten Ärztinnen und Ärzte als auch Krankenhäuser den Atlas jedoch deutlich. Er sei nicht laienverständlich und würde Patientinnen und Patienten nicht helfen, die richtige Behandlung für ihre Erkrankung zu finden, so die Kritik. Zudem stelle der Klinik-Atlas teils fehlerhafte Daten dar. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach versprach daraufhin ein Update mit Verbesserungen.

In ihrer Antwort auf die kleine Anfrage der Unionsfraktion teilte die Bundesregierung nun mit, dass es im Juni und Oktober 2024 bereits umfassende Updates der Informationen gegeben habe. Nutzerinnen und Nutzer erhielten damit die Möglichkeit, sich über die Leistungen des jeweiligen Krankenhauses zu informieren und könnten so eine selbstbestimmte und qualitätsorientierte Auswahlentscheidung für die jeweilige Behandlung treffen. Auf der Startseite hat der Bundes-Klinik-Atlas zudem zwei neue Kacheln für Niere und Bauchraum eingeführt, nachdem bisher sieben Bereiche wie Herz, Lunge, Krebs und Gefäße ansteuerbar waren. So würden nun mehr als 25 Behandlungsanlässe als Hilfe bei der Klinikwahl abgebildet, hieß es.

Im Zuge der Weiterentwicklung des Bundes-Klinik-Atlas stünden weitere relevante Informationen zur Qualität der stationären Versorgung zur Verfügung, hieß es ebenfalls in der Antwort. Darüber hinaus solle der Atlas laufend um weitere Behandlungsanlässe erweitert und dabei die besonders relevanten und häufig auftretenden Krankheiten in den Blick genommen werden.

Bundes-Klinik-Atlas: Diabetologie kommt nicht vor

Im Kontext der Orientierungshilfe für eine sichere Diabetesversorgung kritisierte der Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Prof. Dr. Andreas Fritsche, dass der Bundes-Klinik-Atlas eine von vielen bisher erfolglosen Maßnahmen oder Gesetzen des Bundesgesundheitsministers darstelle. Vor allem für Diabetespatientinnen und -patienten sei der Bundes-Klinik-Atlas bislang nutzlos. Mit den Suchwörtern „Diabetes“ findet man nur wenige Kliniken, bei Eingabe des Begriffs „Diabetologe“ keinen Eintrag.

„Der Bundesgesundheitsminister und seine Gesundheitsökonomie-Experten scheinen davon auszugehen, dass es gar keine Diabetespatientinnen und -patienten im Krankenhaus geben darf, da diese angeblich alle ambulant behandelt werden. Jedoch müssen tatsächlich knapp 3 Millionen Diabetespatientinnen und -patienten jährlich in deutschen Krankenhäusern versorgt werden, die Diabeteserkrankung spielt somit bei vielen Krankenhausaufenthalten eine bedeutende Rolle“, so Prof. Fritsche. Die betroffenen Patientinnen und Patienten müssten wissen, ob ihre Grunderkrankung Diabetes auch in einem stationären Setting aus anderen Gründen gut behandelt werde. Neben einem längeren Aufenthalt drohnten ihnen ansonsten weitere Komplikationen und eine höhere Mortalität.

Quelle: Pressemitteilung - BMG