Transparenz BMG-Atlas überzeugt nicht
Ab April 2024 soll das BMG einen „interaktiven Krankenhaus-Atlas“ online pflegen, damit Überweiser und Patienten ihre Entscheidung auch nach dokumentierter Qualität ausrichten können. Die Kliniken werden verpflichtet, dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus die notwendigen Angaben zu übermitteln. Das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen bereitet die Daten fürs Verzeichnis auf. Informiert wird laut BMG über:
- Fallzahlen von Leistungen (in 65 Leistungsgruppen),
- ärztliches und pflegerisches Personal, auch im Verhältnis zum Leistungsumfang,
- Komplikationsraten für ausgewählte Eingriffe,
- Zuordnung einzelner Standorte zu Versorgungsleveln.
DKG: Serviert wird alter Wein in neuen Schläuchen
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) kommentiert das geplante Gesetz als „Mogelpackung“. Seit Jahren existiere das Deutsche Krankenhausverzeichnis mit mehr als 500.000 Zugriffen im Monat. Dort seien Informationen zu Behandlungsangeboten, Fallzahlen, Personalausstattung und Qualitätsergebnissen abrufbar. „Der ständig wiederholte Vorwurf des Ministers, die Kliniken würden Qualitätsdaten zurückhalten, ist schlicht unwahr“, sagt DKG-Vorstandschef Dr. Gerald Gaß. Prof. Lauterbach gehe es darum, seine Vorstellung von der Einteilung der Kliniken in Level „durch die Hintertür einzuführen“, weil er sie in den Verhandlungen mit den Ländern zur Krankenhausreform nicht durchsetzen konnte. Die DKG warnt aber: Ein hohes Level suggeriere den Patienten höhere Qualität, „auch wenn eine Klinik in einem niedrigeren Level zum Beispiel auf eine Behandlung hoch spezialisiert ist“.
Auch über hochwertige Zertifikate informieren
Der AOK-Bundesverband begrüßt den Klinik-Atlas, fordert aber Nachbesserungen. So sollte auch angezeigt werden, ob der jeweilige Standort über ein qualitativ hochwertiges Zertifikat wie „OncoZert“ der Deutschen Krebsgesellschaft oder „EndoCert“ der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie verfügt.
Quelle: Medical-Tribune-Bericht