Fremdes Leben
Das Erste, was Claudia Beermann in ihrem Kopf hört, sind die Worte "mach sie tot". Wem gilt das? Was hat das mit ihrem Koma zu tun und vor allem: Wer ist sie überhaupt?
Ihr Name sagt ihr gar nichts, der vermeintliche Ehemann samt Sohn am Bett ebensowenig. Angeblich hatte sie einen schweren Unfall, der sie auf die Intensivstation und in dieses lange Koma brachte. Permanent wird sie nun von Flashbacks heimgesucht, doch sobald sie glaubt, eine echte Erinnerung wiedergefunden zu haben, tauchen neue Fetzen auf, die ihr klar machen, dass das alles so nicht zusammenpasst.
Die Erzählungen von Kind und Gatte tragen auch nur unwesentlich zur Aufklärung bei. Mit der Zeit wachsen bei Claudia die Ängste, dass ihr Unfall in Wahrheit ein Mordversuch war, doch es gelingt ihr partout nicht, die Fragmente im Kopf richtig zusammenzusetzen. Der Leser fiebert bei der Aufklärung mit und kann manchmal kaum folgen, wenn sich ihre Gedanken mal wieder überschlagen.
Der reportage-artige Stil von Petra Hammesfahr trägt in "Fremdes Leben" ganz wesentlich dazu bei, die Spannung permanent auf hohem Niveau zu halten. Die kleinen Appetithäppchen, die sie zwischendurch an Informationen einfließen lässt, bewirken genau eines: schnell weiterlesen, um endlich Klarheit zu bekommen.
Die Auflösung ist überraschend und weit weg von allen Ideen, die man vielleicht selbst während der Lektüre mal hatte. Damit verschafft die Autorin diesem überaus fesselnden Buch einen krönenden Abschluss.
Fazit: Lesen!
Petra Hammesfahr: "Fremdes Leben"
Diana-Verlag
ISBN: 978-3-453-35893-5
€ 19,99