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Pharmabranche Im Schulterschluss von Industrie und Politik „die Hausaufgaben machen“

Gesundheitspolitik Autor: Cornelia Kolbeck

Durch Erfolge im Ausland kann die Pharmabranche eine positive Entwicklung vorweisen. Durch Erfolge im Ausland kann die Pharmabranche eine positive Entwicklung vorweisen. © cwa – stock.adobe.com
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„Warten auf den Aufschwung“ – so hatte der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) seine diesjährige Frühjahrstagung überschrieben und damit zugleich auf ein aktuell fehlendes Wirtschaftswachstum hingewiesen. 

„Wir haben ein Jahr der Stagnation hinter uns, eigentlich der Schrumpfung. Und auch dieses Jahr wird unserer Einschätzung nach weiterhin ein schwieriges Jahr für die deutsche Wirtschaft bleiben“, bilanziert Dr. Claus Michelsen, vfa-Geschäftsführer Wirtschaftspolitik, die Lage. Als Ursache nennt er die Zins- und Preisentwicklung hierzulande. Der Energiekostenschock wirke erheblich nach und die schwache globale Nachfrage belaste die exportorientierte deutsche Industrie. 

Erfolge im Auslandsgeschäft verhelfen zu positivem Trend

Ein anderes Bild zeigt die Pharmabranche, die sich positiv von der Industriekonjunktur absetzt und deren Aufwärtstrend nach Normalisierung im Jahr 2023 anhält. Obwohl der Umsatz im Inland rückläufig ist, zeigt der Pharmabereich durch Erfolge im Auslandsgeschäft eine positive Entwicklung. Optimistisch stimmt ein klar aufwärts gerichtetes Potenzial für eine Ausweitung von Investitionen. Die deutschen Pharma-Absatzmärkte werden, international betrachtet, moderat wachsen, so die vfa-Prognose. 

Sowohl bei Investitionen als auch bei der Beschäftigung ist laut Dr. Michelsen in den kommenden beiden Jahren Positives zu erwarten. Für die Industrie hofft er jedoch auf eine dynamischere wirtschaftliche Entwicklung, um Marktanteile zurückzugewinnen und Modernisierung voranzutreiben. Schlüsselindustrien wie Pharma seien zu stärken.

Dr. Daniel Steiners, stellv. vfa-Präsident sowie Geschäftsführer der Bayer Vital GmbH, bezeichnete den Pharmabereich als Katalysator für das heutige und künftige Wachstum in Deutschland. Für 2024 werde mit ungefähr 3.000 Beschäftigten mehr im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Die Frage sei jetzt, „ob Industrie und Politik im Schulterschluss alle Hausaufgaben machen, um diese positive Entwicklung auch zu verstetigen oder hoffentlich sogar zu beschleunigen.“ Das politische Umfeld in ganz Europa und vor allem in der Europäischen Union müsse verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, damit Forschung, Entwicklung und Produktion in dem komplexen Ökosystem der Gesundheitswirtschaft voranschreiten können.

Quelle: vfa-Frühjahrstagung

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