Auszeichnungen Preise für DZD-Forschende
Der Camillo-Golgi-Preis geht „klassischerweise an Forschende, die sich mit Komplikationen des Diabetes befassen“, sagte Laudatorin Professor Dr. Chantal Mathieu von der Katholischen Universität Leuven, als sie Professor Dr. Stephan Herzig seine Urkunde überreichte. Dies trifft im vollen Maße zu auf den wissenschaftlichen Leiter des Helmholtz Diabetes Center und Forschungsdirektor von Helmholtz Munich. Prof. Herzig nahm sein Publikum mit auf eine Reise durch die letzten 20 Jahre seiner Forschungsarbeiten. „Ich beginne mit dem wichtigsten Experiment meiner Karriere.“
Diese „Schlüsselpublikation“ zur Koordination des Nüchternstoffwechsels der Leber durch PGC-1alpha wurde 2001 in Nature veröffentlicht. Da Hyperglykämie im Fastenzustand eine starke Korrelation mit Typ-2-Diabetes zeigt, lautete seine damalige Hypothese: „Die Aktivierung von PGC-1 durch CREB in der Leber ist ein wichtiger Treiber der Diabetespathogenese.“
Gute Kommunikation ist immer wichtig – Prof. Herzig zeigte auf, wie sehr dies auch für den intra- wie extrahepatischen Energiehaushalt gilt. Mit seinen Arbeitsgruppen schaffte Prof. Herzig es, einzelne dieser Kommunikationswege zu entschlüsseln und neben den klassischen Diabeteskomplikationen auf weitere wie Leberfibrose und Tumoren aufmerksam zu machen. Inzwischen befinden sich einige der vom Preisträger erforschten Mediatoren des Leberstoffwechsels in der Entwicklung hin zu therapeutischer Anwendung und werden in vorklinischen und klinischen Settings weiterentwickelt.
Auf der Suche nach Mechanismen und Therapien
PD Dr. Timo Müller ist kommissarischer Direktor und Leiter der Abteilung Molekulare Pharmakologie am Institut für Diabetes und Adipositas bei Helmholtz Munich. Seine Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung neuartiger Pharmakotherapien zur Behandlung von Adipositas und Diabetes sowie auf die Entschlüsselung ihrer komplexen Signalmechanismen im Gehirn und in der Peripherie.
Dr. Müllers Forschung hat das Verständnis dafür, wie biochemisch hergestellte Darmhormontherapeutika zur Behandlung von Adipositas, Diabetes und deren Komorbiditäten eingesetzt werden können, erheblich verbessert. So hat er den Nachweis erbracht, dass die glukagonvermittelte Verabreichung von T3 den Cholesterin- und Fettstoffwechsel über eine synergistische Glukagon- und T3-Wirkung in der Leber verbessert, mit nur begrenzten Off-Target-Effekten von T3 in Geweben, die keinen Glukagonrezeptor aufweisen.
Dr. Theresia Sarabhai, Assistenzärztin an der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie des Universitätsklinikums Düsseldorf und Forscherin am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ), konnte den Rising-Star-Award für ihre Untersuchungen zur Analyse der Mechanismen, die einer Insulinresistenz im Fettgewebe zugrunde liegen, entgegennehmen. Im Rahmen des Symposiums stellte sie ihr Forschungsprojekt vor. Sie bekam außerdem das Stipendium der European Foundation for the Study of Diabetes in Höhe von 30.000 Euro. „Dank des EFSD-Forschungsstipendiums werden wir uns nun mit der Entstehung der Insulinresistenz insbesondere im weißen Fettgewebe beschäftigen, die durch eine fettreiche Überernährung über drei Wochen ausgelöst werden kann. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf die Erforschung der Entstehungsaspekte einer Insulinresistenz“, so Dr. Sarabhai.