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Mancher Tumor kommt nicht allein

Bereits vor 70 Jahren wurde erstmals vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen Mammakarzinomen und Meningeomen besteht. Ein Team um Dr. Aurélie Degeneffe, Universitätsklinikum Brüssel, trug für einen systematischen Review 51 Studien zusammen, welche insgesamt 2.238 Teilnehmerinnen mit beiden Erkrankungen einschlossen.
Eine Metaanalyse von 13 Datensätzen ergab, dass die Prävalenz von Brustkrebs bei Meningeompatientinnen die der weiblichen Allgemeinbevölkerung etwa 10-fach übersteigt (OR 9,87; 95%-KI 7,31–13,32). Andersherum ließ sich dies nicht nachweisen: Frauen mit Mammakarzinomen hatten zwar über 11 Studien hinweg ein geringfügig erhöhtes Lebenszeitrisiko für Tumoren der Hirnhäute, der Unterschied der Prävalenzen erwies sich aber nicht als statistisch signifikant (OR 1,41; 95%-KI 0,99–2,02).
Weitere Forschung notwendig
Es handelt sich gemäß den Verantwortlichen um die größte systematische Erhebung und die erste Metaanalyse zu dieser Fragestellung. Die Forschenden konnten keine Inzidenzen auswerten, da ihnen teilweise Informationen zum zeitlichen Zusammenhang der Diagnosen fehlten. Auch Subgruppenanalysen scheiterten an fehlenden Daten.
Dr. Degeneffe und Kolleg:innen plädieren dafür, die Brustkrebsfrüherkennung für Meningeompatientinnen zu intensivieren. Zukünftige Screeningrichtlinien sollten die Ergebnisse der Metaanalyse berücksichtigen. Es erfordere weitere Forschung, die Faktoren aufzuklären, welche zum gemeinsamen Auftreten dieser Tumoren führen. Zur Diskussion steht beispielsweise die HR-Expression, die bei beiden Entitäten vorkommt. Andere Wissenschaftler:innen verdächtigen die Folgen einer Strahlen- oder Hormonbehandlung sowie eine MYC-Überaktivierung.
Quelle:
Degeneffe A et al. JAMA Netw Open 2023; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.18620
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