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Achtung: Schlaganfall (Seite 2)
Es wird angestrebt, jeden Patienten mit Schlaganfall möglichst schnell in eine Stroke-Unit zu bringen. Was leistet eine solche Einheit, was eine normale Intensivstation nicht kann?
Prof. Diener: Die Hauptsache ist, dass sie darauf spezialisiert ist, Schlaganfälle zu behandeln. Das klingt banal, ist es aber nicht. In der Stroke-Unit ist jeder – von der Putzfrau bis zum Chefarzt – darauf trainiert, mit Schlaganfallpatienten umzugehen. Die Sofortdiagnostik, die frühe Einordnung der Ursache, die rasche Einleitung von Therapie und Vorbeugung weiterer Schlaganfälle – da sind alle medizinischen Disziplinen vorhanden, die dem Patienten nützen können – bis hin zur Sprachtherapie.
Sind neue Therapiemöglichkeiten in Sicht?
Prof. Diener: Was sich inzwischen etabliert hat, ist die Lyse, also die Auflösung von gefäßverstopfenden Blutgerinnseln beim akuten Schlaganfall. In großen Zentren wird das inzwischen bei etwa zehn Prozent aller Patienten gemacht. Das ist allerdings auch eine Zeitfrage – damit eine solche Behandlung vorgenommen werden kann, muss der Patient so schnell wie möglich ins Krankenhaus gebracht werden.
In absehbarer Zeit wird es wahrscheinlich auch eine neue Behandlungsmöglichkeit für Hirnblutungen geben. Dabei handelt es sich um einen gentechnisch hergestellten Gerinnungsfaktor, den Faktor VII, mit dem man die Ausdehnung der Blutung zum Stoppen bringen kann. Die wissenschaftlichen Studien dazu werden demnächst abgeschlossen.
Wie können die Angehörigen den Betroffenen helfen?
Prof. Diener: Das Wichtigste ist, dass Betroffene wirklich so rasch wie möglich ins Krankenhaus gebracht werden, wenn Symptome auftreten, die auf einen Schlaganfall hindeuten! Also beispielsweise plötzlich auftretende Sprach- oder Sehprobleme, halbseitige Bewegungs- oder Sensibilitätsstörungen.
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