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(Neo-)adjuvant ans Melanom

Melanompatient:innen im UICC-Stadium II soll entsprechend der KEYNOTE-716-Studie adjuvant Pembrolizumab angeboten werden, erinnerte Dr. Sonja Hiemer, Klinikum St. Georg, Leipzig. Für Personen im UICC-Stadium III und BRAFV600E/K-Mutationen stehen adjuvant Dabrafenib/Trametinib zur Verfügung. Erkrankte ohne diese Alterationen erhalten Pembrolizumab oder Nivolumab.
Die Referentin gab einen Überblick zu aktuellen Daten hinsichtlich der (Neo-)Adjuvanz. Neue Erkenntnisse kommen u.a. aus der CheckMate-915-Studie, in die Betroffene mit komplett reseziertem Melanom im Stadium III/IV eingeschlossen waren. Sie erhielten adjuvant Nivolumab mit oder ohne Ipilimumab für ein Jahr. Das rezidivfreie Überleben nach 24 Monaten unterschied sich zwischen den Armen nicht. Interessant sei eine Analyse zur zirkulierenden Tumor-DNA (ctDNA) gewesen, die vor der Therapie sowie in Woche 13 und 19 durchgeführt wurde. Der ctDNA-Nachweis vor der Adjuvanz war dabei mit einem höheren und insbesondere frühen Rezidivrisiko assoziiert. Die ctDNA eigne sich daher als nützlicher Biomarker zur Vorhersage des klinischen Verlaufs beim Melanom unter adjuvanter Behandlung, resümierte Dr. Hiemer.
signifikante Daten zur Neoadjuvanz
Zur Neoadjuvanz liegen aktuelle Daten der SWOG-S1801-Studie vor. Darin erhielten Personen mit Melanom im Stadium IIIB–IV Pembrolizumab entweder rein adjuvant oder zusätzlich neoadjuvant in drei Zyklen. Das ereignisfreie Überleben war im neoadjuvanten Arm signifikant besser (HR 0,59; p = 0,015). Ein Unterschied im OS wurde bisher nicht beobachtet.
Auch zum Merkelzellkarzinom gibt es neue Daten zur Adjuvanz. In einer Studie bekamen die Betroffenen mit vollständig reseziertem Tumor 2:1 randomisiert Nivolumab oder keine Therapie. Primärer Endpunkt war das krankheitsfreie Überleben (DFS). „Es zeigt sich zumindest ein Trend, dass die Patient:innen von der Adjuvanz profitieren“, so Dr. Hiemer. Das DFS in Prüfarm vs. Kontrolle betrug nach zwei Jahren 86,9 % vs. 73 %. Überraschenderweise sei das DFS im Beobachtungsarm hoch gewesen. 20 % der Teilnehmenden entwickelten Nebenwirkungen vom Grad 3/4 und 9 % brachen deshalb die Behandlung ab.
Quelle:
Hiemer S. 19. AIO-Herbstkongress; Arbeitsgruppensitzung Hauttumoren
19. AIO-Herbstkongress
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