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Aktuelle und zukünftige Topika im Überblick
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Große Neuerungen, was die in den AD-Leitlinien empfohlenen topischen Therapeutika angeht, gibt es wenige. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten. Weiterhin State of the Art sind beispielsweise Klasse-II-Steroide, so Prof. Dr. Thomas Werfel von der Medizinischen Hochschule Hannover. Auch in den Empfehlungen geblieben ist die proaktive Therapie (1–2 x pro Woche), um ein erneutes Aufflackern zu verhindern.
Hinsichtlich der topischen Calcineurininhibitoren kam im vergangenen Jahr eine sehr erfreuliche Meldung. Topisches Pimecrolimus darf nun endlich auch bei Säuglingen ab drei Monaten in Label verordnet werden.
Zu den neueren Topika gehören zwei Substanzen, die zumindest in anderen Ländern schon auf dem Markt sind. Ruxolitinib hat in den USA bereits eine Zulassung, das Verfahren in der EU läuft. Gespannt ist Prof. Werfel bei dem JAK1/2-Hemmer auf den Preis: In den USA kostet die Tube derzeit ca. 1.600 $. „Das sind Preise, die man in Europa nicht verlangen kann.“ Bei Delgocitinib wird derzeit vor allem die Zulassung beim Handekzem diskutiert. Die sei eine gute Nachricht, zumindest für AD-Patienten mit atopischem Handekzem, betonte der Experte.
Hoffnungsvoll erwartet Prof. Werfel die Entwicklungen bezüglich vier weiterer Substanzen mit unterschiedlichen Zielstrukturen. Asivatrep (TRPV1), Difamilast (PDE-4), Brepocitinib (TYK2/JAK1) und Tapinarof (Arylhydrocarbonrezeptor) zeigten in klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse. Difamilast scheint beispielsweise deutlich effektiver zu sein als der PDE-4-Hemmer Crisaborol, der in Europa zwar kurzfristig zugelassen war, aber bereits wieder vom Markt verschwunden ist.
Die neuen Wirkstoffe könnten das topische Armamentarium daher sinnvoll erweitern. „Wir haben im Alltag ja nicht nur die schwere Neurodermitis, die wir systemisch behandeln“, fügte er an. Es gebe viele, viele Patienten, bei denen man sich wünschen würde, eine gute Alternative zu topischen Steroiden zu haben. Deshalb begrüße er diese Entwicklungen sehr.
Quelle: 16. Derma-Update-Seminar
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