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Akute Paronychien in den Griff bekommen

Akute Weichteilinfektionen entlang des Nagelkomplexes werden zumeist von Staphylokokken, seltener Streptokokken oder Keimen der Mundflora hervorgerufen. Klagt der Patient „nur“ über (Berührungs-)Schmerzen sowie ein „Klopfen“ in der geröteten Finger- oder Zehenspitze, kann die Paronychie zunächst konservativ angegangen werden, erklären Dr. Reto Fuhrer von der Universitätsklinik für Plastische und Handchirurgie am Inselspital in Bern und seine Kollegen.
Das bedeutet: Lösen Sie das Eponychium vorsichtig z. B. mit einem Elevatorium oder Skalpell von der Nagelplatte ab und heben Sie den Nagel seitlich an, um einer Abszessbildung vorzubeugen. Danach verordnen Sie Ihrem Patienten ein tägliches Finger- bzw. Zehenbad, damit das Eponychium nicht sofort wieder mit der Nagelplatte verklebt und das Sekret abfließen kann. Bevorzugen Sie farblose Wundspülungen, um besser beurteilen zu können, ob und wie die entzündliche Rötung zurückgeht. Gut geeignet ist z.B. eine Lösung mit Polihexanid plus Undecylenamidopropyl-Betain. Antibiotika sind in diesem Stadium nicht indiziert.
„Das habe ich schon lange“
Quelle: Fuhrer R et al. Ther Umschau 2020; 77: 199-206; DOI: 10.1024/0040-5930/a001177
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