Alternative, wenn Kortisonsalbe nicht mehr ausreicht

In den randomisierten Phase-3-Studien DELTA 1 und DELTA 2 haben Robert Bissonnette vom Innovaderm Research Center in Montreal, Kanada, und ein internationales Team die Wirksamkeit und Sicherheit einer topischen Zubereitung des Pan-JAK-Inhibitors Delgocitinib untersucht, der sich in Phase-2-Studien als wirksam erwiesen hat.

In beide Studien wurden insgesamt 960 Erwachsene mit einem chronischen mittelschweren bis schweren Handekzem eingeschlossen (487 aus 6 Ländern in DELTA 1 und 473 aus 7 Ländern in DELTA 2). Zwei Drittel der Teilnehmenden waren Frauen. Gemäß einer verblindeten 2:1-Randomisierung wendeten die Teilnehmenden über 16 Wochen zweimal täglich topisches Delgocitinib (20 mg/g) oder eine Salbengrundlage an. Als primären Endpunkt defi nierten die Forschenden die Rate an Personen, die zum Ende der Studie nach Einschätzung der Untersuchenden (Investigator’s Global Assessment for Chronic Hand Eczema – IGA-CHE) ein unauffälliges Hautbild oder ein sehr leichtes, kaum sichtbares Ekzem aufwiesen (IGA-CHE-Score 0 oder 1).

Dieses Ergebnis erreichten deutlich mehr Patienten, die topisches Delgocitinib angewandt hatten (20 % vs. 10 % in DELTA 1 und 29 % vs. 7 % in DELTA 2. Auch in Bezug auf den HECSI-Score (Hand Eczema Severity Index) und den dermatologischen Lebensqualitätsindex schnitt die Delgocitinibgruppe besser ab. Unerwünschte Ereignisse traten genauso häufig auf wie bei den Kontrollen – am häufigsten wurde in beiden Gruppen COVID-19 und Nasopharyngitis angegeben.

Topisches Delgocitinib stellt somit eine wirksame und gut verträgliche Alternative dar, wenn Basispflege und topische Kortikosteroide zur Behandlung des Handekzems nicht ausreichen, heißt es im Fazit der Studie. 

Quelle: Bissonnette R et al. Lancet 2024; 404: 461-473; doi: 10.1016/S0140-6736(24)01027-4