Alternierende Zweifach- und Monotherapie gleich wirksam wie Standard

Das Kombinationsregime Gemcitabin/nab-Paclitaxel (Gem/nabPac) ist ein häufig verwendeter Standard in der Therapie des meta­stasierten Pankreaskarzinoms. „Zur Verbesserung der Verträglichkeit werden oft Dosisreduktionen vorgenommen“, konstatierte Prof. Dr. Frank ­Kullmann, Klinikum Weiden. Diese Maßnahme wurde jedoch bislang nicht prospektiv evaluiert. 

In der Phase-2-Studie ­ALPACA der AIO prüften die Kolleg:innen, ob bei Patient:innen, die nach drei Zyklen Gem/nabPac zumindest eine Krankheitsstabilisierung erreicht haben, eine alternierende Weiterbehandlung mit abwechselnder Gabe des Standardregimes und Gem allein machbar ist. In 29 Zentren wurden insgesamt 325 nicht vorbehandelte Personen mit metastasiertem Pankreaskarzinom rekrutiert. 174 Teilnehmende erhielten, nachdem sie auf drei Zyklen der Induktion angesprochen hatten, randomisiert die weitere kontinuierliche Gabe von Gem/nabPac oder die alternierende Therapie.

Unterschiede in der Verträglichkeit

Hinsichtlich des primären Endpunkts Gesamtüberleben ließ sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Studienarmen feststellen: Kontinuierlich behandelte Personen lebten median 10,4 Monate, die unter alternierender Therapie 10,5 Monate (HR 0,90). Auch das progressionsfreie Überleben war mit median 5,4 Monaten bzw. 5,5 Monaten nahezu identisch (HR 0,80).

Deutliche Unterschiede beob­achteten die Autor:innen bei der Verträglichkeit: Unter der kontinuierlichen Gabe erlitten 71 % der Patient:innen Nebenwirkungen vom Grad 3 vs. 59 % mit alternierender Therapie. Insbesondere periphere Neuropathien und Infektionen traten mit dem dosisdeeskalierten Vorgehen deutlich seltener auf (21,3 % vs. 14,1 % bzw. 20,0 % vs. 10,6 %). 

Die Strategie mit drei Zyklen Gem/nabPac zur Induktion und anschließender alternierender Gabe des Zweierregimes und Gem führe zu ähnlichen Überlebenszeiten wie die kontinuierliche Therapie mit Gem/nabPac, resümierte Dr. Kullmann. Sie sei aber besser verträglich.

Quelle:
Dormann K et al. ASCO Gastrointestinal Cancers Symposium 2024; Abstract 605