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Antibiotikum für die Netzhaut
Kann Doxycyclin etwas ausrichten gegen die diabetische Retinopathie? Neue Studiendaten aus den USA geben diesbezüglich Anlass zur Hoffnung. Tetracycline wirken nicht nur antibakteriell sondern auch antiinflammatorisch und neuroprotektiv. Daraus leiteten Dr. Ingrid U. Scott und ihre Arbeitsgruppe vom Eye Center des Penn State College of Medicine in Hershey die Hypothese ab, dass Doxycyclin das Fortschreiten einer diabetischen Retinopathie aufhalten kann.
An ihrer „Proof-of-concept“-Studie nahmen 30 Patienten mit schwerer nicht-proliferativer diabetischer Retinopathie oder leichtgradiger proliferativer Retinopathie teil. Über 24 Monate erhielten die Patienten 50 mg Doxycyclin am Tag oder Placebo.
Doxycyclin scheint Seh-Schärfe zu verbessern
Nach zwei Jahren hatte das mit der Frequenzverdopplungs-Perimetrie vermessene Gesichtsfeld im Bereich des schärfsten Sehens in der Placebogruppe abgenommen – in der Doxycyclingruppe dagegen zugenommen.
Andere Funktionsmessungen am Auge und anatomische Parameter wie Retina- und zentrale Makuladicke unterschieden sich nicht zwischen den beiden Gruppen. Diese Studie belegt, dass eine niedrig dosierte antiinflammatorische Medikation die Progression einer diabetischen Retinopathie positiv beeinflusst, schreibt die Augenärztin. In größeren Studien sollte dieser Therapieansatz jetzt weiter verfolgt werden.
Quelle:Ingrid U. Scott et al., JAMA Ophthalmology 2014; 132: 535-543, doi:10.1001/jamaophthalmol.2014.1422
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