Ob Doxycyclin oder Steroid: Blasen schrumpfen beim Pemphigoid

Das bullöse Pemphigoid geht mit einer erhöhten Mortalität einher. Betroffen sind vorwiegend Patienten im Alter über 70 Jahren, die meist eine Reihe von Begleiterkrankungen aufweisen. Deshalb muss man unter einer systemischen Glukokortikoidtherapie vermehrt mit Nebenwirkungen rechnen. Gleichzeitig ist eine topische Applikation nicht immer ausreichend oder die Patienten können sie nicht mehr auf das gesamte Integument auftragen. In der Vergangenheit wurden auch Tetracycline in Studien beim bullösen Pemphigoid untersucht. An den Effekt der Steroide kamen sie jedoch meist nicht heran.

Topische Zusatztherapie war anfangs erlaubt

In einer randomisierten Studie wurde kürzlich geprüft, ob sich die Blasenbildung mit einer initialen Gabe von Doxycyclin so effektiv kontrollieren lässt wie mit der üblichen Prednisolon-Therapie. In die Doxycyclin-Gruppe mit einer Tagesdosis von 200 mg wurden 132 Patienten randomisiert, in die Prednisolon-Gruppe kamen 121 Probanden mit einer Tagesdosis von 0,5 mg/kgKG. Sie wurden für die Analyse auch stratifiziert nach dem Ausgangs-Schweregrad, bei drei bis neun Blasen galt das bullöse Pemphigoid als leicht, bei 10–30 Blasen als mittelschwer und oberhalb von 30 Blasen als schwer.

Als Zusatztherapie waren in den ersten drei Wochen topische Steroide erlaubt. Als Wirksamkeitskriterium wählte man den Anteil der Patienten, die nach sechs Wochen maximal drei Blasen aufwiesen. Dieses Kriterium erreichten 74 % mit Doxycyclin und 91 % mit dem oralen Steroid. Diese Differenz befand sich innerhalb des vordefinierten Rahmens für eine Nicht-Unterlegenheit.

Doppelt so viele schwere Ereignisse unter Prednisolon

Doxycyclin war also dem Kortikoid hinsichtlich der Wirksamkeit nicht unterlegen, in puncto Sicherheit sogar überlegen. Schwere, lebensbedrohliche oder gar tödliche Ereignisse traten innerhalb von 52 Wochen nur halb so häufig auf wie in der Steroid-Gruppe.

Quelle: Williams HC et al. Lancet 2017; 389: 1630-1638