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Starke Hautreaktion nach Insektenstich – Doxycyclin hilft
Ein herrlicher Sommernachmittag am Sonntag mit Kaffee und Kuchen im Garten: Doch abends ist der Unterschenkel der 42-Jährigen plötzlich geschwollen, teilweise gerötet, tut weh und juckt. Was ist passiert?
Allergie? Nein, nur starke Lokalreaktion!
Nachdem ein kühlendes Gel keine Linderung bringt, ruft die Frau in ihrer Not den Hautarzt ihres Vertrauens privat an, der auch prompt herbeieilt. Er schaut genauer hin und erkennt, was die Patientin in ihrer Aufregung übersehen hat: einen Insektenstich mitten im Erythem. Derart ausgeprägte lokale Iktusreaktionen bei Nicht-Allergikern sind keine Seltenheit, erklärt Dr. Rudolf Schulte Beerbühl, Dermatologe aus Dortmund, im Gespräch mit Medical Tribune.
Erythem und mittendrin der Stich
Verantwortlich kann fast jedes „Flugobjekt“ sein, aus dem Befund lassen sich keine Rückschlüsse auf den tierischen Auslöser ziehen. Und wenn die Gier der Viecher groß genug ist, sind auch mal mehrere Stellen am Körper gleichzeitig betroffen. Dier Veränderungen können wie im vorliegenden Fall rein erythematös erscheinen, es sind aber auch spätere urtikarielle Reaktionen oder ausgedehnte Blasenbildungen möglich.
Blasen als Infektionsschutz belassen
Falls Bullae auftreten, sollten sie als Infektionsschutz belassen und nicht eröffnet werden. Patienten unter Antikoagulation (Plättchenhemmer oder Cumarine) droht ein hämorrhagischer Verlauf.
Doxycyclin nicht zum Bakterien töten
Basis der Therapie ist die Unterdrückung der Entzündungsreaktion. Dr. Schulte Beerbühl empfiehlt dafür die Gabe von Doxycyclin (2x100mg) für drei bis vier Tage. „Nicht, um irgendwelche Bakterien totzuschlagen, sondern um die antiinflammatorische Wirkung des Tetracyclins zu nutzen“, betont der Kollege. Wegen möglicher phototoxischer Reaktionen ist unter der Therapie unbedingt auf ausreichenden UV-Schutz zu achten.
Hochlagern und kühlen
Betroffene Extremitäten sollten hochgelagert und die betroffene Stelle gekühlt werden. „Aber nicht tieffrieren!“, mahnt der Dernmatologe. Eine Linderung der Beschwerden ist innerhalb von ein bis zwei Tagen zu erwarten, die Schwellung kann bis zu einer Woche anhalten. Urtikarielle Spätreaktionen gestalten sich etwas langwieriger und erfordern meist auch den Einsatz topischer Steroide.
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