„Sonnenallergie“ ist nicht totzukriegen

Hautveränderungen unter UV-Strahlung haben nichts mit einer echten Allergie zu tun, betont Professor Dr. Christiane Bayerl von der Klinik für Dermatologie und Allergologie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden. Es handelt sich vielmehr um einen Sammelbegriff für Photodermatosen. Die häufigste Form ist die polymorphe Lichtdermatose, die 10–20 % aller Menschen mindestens einmal im Leben erleiden.
Es handelt sich um eine Krankheit mit variablem Erscheinungsbild (Papeln, Pusteln, Plaques, kokardenartige Läsionen etc.), die mit starkem Juckreiz einhergeht. Sie manifestiert sich ausschließlich in sonnenexponierten Arealen, gehäuft bei helleren Hauttypen und Frauen. Die Genese dieser Überempfindlichkeit bleibt bislang unklar, mit Sicherheit liegt aber keine allergische Reaktion vor.
Bei der polymorphen Lichtdermatose gibt es einen gewissen Gewöhnungseffekt: Am Ende des Sommers wird die Sonne oft besser vertragen. Zur Vorbeugung helfen Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor, Kleidung mit langen Ärmeln/Hosenbeinen und natürlich sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
Die berühmte „Mallorca-Akne“
Hautreaktion mitunter auch durch Sonnenschutzmittel
Bei einer Reihe anderer Photodermatosen gibt es bekannte Auslöser/Sensibilisatoren, man unterscheidet dabei zwei wichtige Mechanismen:- phototoxisch: Hautzellen werden nur im Sonnenlicht empfindlich. Das kann beispielsweise durch Medikamente wie Tetrazykline, Wiesengräser (enthalten Cumarine) oder ätherische Öle passieren. In Verbindung mit UV-Strahlen kommt es dann zu einer starken Entzündungsreaktion.
- photoallergisch: Eine Substanz entwickelt sich unter UV-Strahlung zum Allergen. Dazu gehören z.B. NSAR, Thiazide, Furosemid, Allopurinol, Ranitidin, Carbamazepin, Nifedipin, selten auch Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln.
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