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Auch Uterusmyome setzen Metastasen
Zur Abklärung ihrer Luftnot kam die übergewichtige 50-Jährige in die Klinik. An Vorerkrankungen berichtete sie über eine Kardiomyopathie nach durchgemachter Myokarditis, wegen eines AV-Blockes hatte sie einen Schrittmacher erhalten. Außerdem litt sie unter paroxysmalem Vorhofflimmern. Mehr als zehn Jahre zuvor war wegen eines Uterusmyoms eine Hysterektomie erfolgt.
Kein Anhalt für Malignom bei der Hysterektomie
In der diagnostischen Bildgebung stellten sich multiple Rundherde in der Lunge dar, die chirurgisch entfernt wurden. Der Pathologe beschrieb eine Histomorphologie, die mit einem benignen metastasierenden Leiomyom vereinbar war. Sollte etwa der Uterustumor gestreut haben? Die Kollegen holten nun den alten histologischen Befund der Hysterektomie hervor. Damals gab es keinerlei Nachweis von Atypien und kein malignes Wachstum.
Insgesamt sind ca. 100 Fallberichte von benignen metastasierten Leiomyomen veröffentlicht, berichtete Professor Dr. Bernward
Passlick von der Klinik für Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. Die Erstbeschreibung erfolgte 1939. Meist sind prämenstruelle Frauen betroffen, bei denen drei Monate bis 16 Jahre zuvor ein Myom exstirpiert worden ist.
Erst resezieren, dann antihormonell behandeln
Die Entstehung dieser Metastasen erklärt man sich über eine hämatogene Aussaat im Rahmen des vorangegangenen chirurgischen Eingriffes. Östrogen- und Progesteronrezeptoren in den pulmonalen Herden sprechen für ihre uterine Herkunft. Allerdings gibt es auch die Theorie, dass die Raumforderungen primär in der Lunge entstehen, und zwar als Variante eines Hamartoms.
Therapeutisch existiert kein Standard. Experten empfehlen – falls möglich – die chirurgische Resektion der Metastasen. Anschließend erfolgt eine antihormonelle Therapie mit GnRH-Agonisten, Aromataseinhibitoren oder selektiven Östrogenrezeptormodulatoren. Zudem kann die Ovarektomie erwogen werden.
Quelle: Pneumologie-Update-Seminar Wiesbaden
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