Bei unerfülltem Kinderwunsch Myomen den Saft abdrehen

Tim Förderer

Embolisation der Arteria uterina ermöglicht Frauen mit benignen Gebärmuttertumoren, wieder fertil zu werden. Embolisation der Arteria uterina ermöglicht Frauen mit benignen Gebärmuttertumoren, wieder fertil zu werden. © RSNA

Uterusmyome können die Fertilität der betroffenen Frauen ganz schön torpedieren. Werden sie via Embolisation zum Schrumpfen gebracht, erhöht sich die Chance auf eigenen Nachwuchs erheblich.

Eine von vier Frauen mit Uterusmyomen hat Schwierigkeiten, schwanger zu werden oder entwickelt während der Gravidität Komplikationen. Als Standardtherapie gilt in diesen Fällen die Myomektomie, doch die ist nicht immer möglich und effektiv. Zudem können schwere Komplikationen bis hin zur Hys­terektomie auftreten und bei mehr als 60 % der Operierten kommt es zu Rezidiven.

Komplikationen bei jeder siebten bis vierten Probandin

Als alternative Behandlungsoption bietet sich die Uterusmyom-Embolisation (UME) an, bei der man entweder die Arteria uterina oder nur die das Myom versorgenden Äste der Arterie (partielle UME) embolisiert. Beide Varianten führen dazu, dass Myome infarzieren und schrumpfen.

Dr. João Martins Pisco und seine Kollegen vom St. Louis Hospital in Lissabon wollten nun wissen, ob die UME die Infertilität von Frauen mit Uterusmyom beseitigen kann. In ihrer Studie behandelten sie 359 Myompatientinnen, deren Kinderwunsch sich bis dato nicht erfüllt hatte, mit der angiographischen Methode. Anschließend ermittelten sie die Schwangerschaftsraten.

Nach einem Follow-Up von durchschnittlich bis zu sechs Jahren waren 149 Frauen mindestens einmal schwanger geworden, 131 hatten insgesamt 150 Babys geboren. Die durch die Myome hervorgerufenen klinischen Symptome waren in etwa 79 % der Fälle gebessert. Die Komplikationsraten betrugen 14,6 % bei der partiellen und 23,1 % bei der konventionellen UME.

Aus Sicht der Studienautoren ist die Uterusmyom‑Embolisation ein probates Mittel, um die Fertilität von Frauen mit Uterusmyomen wieder herzustellen.

Viele Kollegen haben Angst, die Methode anzuwenden

Die Methode sei nur deshalb noch nicht weit verbreitet, weil viele Kollegen befürchteten, das Endometrium oder die Ovarien könnten durch eine unzureichende Durchblutung in Mitleidenschaft gezogen werden. Der nächste Schritt ist für die Arbeitsgruppe um Dr. Pisco eine randomisierte Studie, in der die konventionelle und partielle Uterusmyom-Embolisation im Hinblick auf die Schwangerschaftsraten ver­glichen werden sollen. 

Quelle: Pressemitteilung der Radiological Society of North America

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Embolisation der Arteria uterina ermöglicht Frauen mit benignen Gebärmuttertumoren, wieder fertil zu werden. Embolisation der Arteria uterina ermöglicht Frauen mit benignen Gebärmuttertumoren, wieder fertil zu werden. © RSNA