Myome: Operation statt Embolisation der Uterus-Arterie?
Wenn bei Uterusmyomen die medikamentöse Therapie nichts bringt, die Gebärmutter aber erhalten werden soll, stehen zwei therapeutische Optionen zur Auswahl: die klassische Myomektomie und die neuere Alternative der Uterus-Arterien-Embolisation. Beide Möglichkeiten hat die FEMME Collaborative Group in einer multizentrischen randomisierten offenen Studie miteinander verglichen.
Insgesamt 254 Frauen mit symptomatischen Myomen, die eine Hysterektomie ablehnten, waren in die Untersuchung eingeschlossen. Die Hälfte von ihnen unterzog sich der Embolisation, die andere der Myomektomie, die überwiegend offen abdominal (> 80 %), aber auch laparoskopisch oder hysteroskopisch vorgenommen wurde. Der Behandlungserfolg wurde mittels Fragebogen ermittelt. Zur Auswertung kamen die Antworten von 81 % der Patientinnen.
Im Fokus der Studie stand die krankheitsbezogene Lebensqualität nach zwei Jahren, adjustiert nach den Ausgangswerten. Die Lebensqualität verbesserte sich demnach in beiden Gruppen deutlich, stärker jedoch nach der Operation. Nach zwei Jahren lag der UFS-QOL*-Score bei diesen Frauen signifikant höher als nach der Embolisation (84,6 vs. 80 Punkte). Der Punktwert, der die Beeinträchtigung durch die Menstruation angab, war für beide Behandlungsoptionen vergleichbar.
Peri- und postoperative Komplikationen traten nach einer Myomektomie mit 29 % etwas häufiger auf als nach der Embolisation mit 24 %. Durchschnittlich blieben die operierten Frauen vier Tage in der Klinik, nach einer Embolisation waren es zwei Tage. Erneute myombedingte Eingriffe benötigten 16 % der Frauen nach Embolisation, 7 % nach Myomektomie.
* Uterine Fibroid Symptom and Quality of Life
Quelle: Manyonda I et al. N Engl J Med 2020; 383: 440-451; DOI: 10.1056/NEJMoa1914735