Beim Morbus Mondor ist Geduld gefragt

Dr. Vera Seifert

Mit Morbus Mondor bezeichnet man eine Thrombophlebitis der thorakalen und epigastrischen Venen. (Agenturfoto) Mit Morbus Mondor bezeichnet man eine Thrombophlebitis der thorakalen und epigastrischen Venen. (Agenturfoto) © dream@do – stock.adobe.com

Sicht- und tastbare Stränge im Bereich von Brust oder Penis sind die Kennzeichen des Morbus Mondor. Die Krankheit ist harmlos, tritt aber mitunter in Zusammenhang mit einem Karzinom auf.

Mit Morbus Mondor bezeichnet man eine Thrombophlebitis der thorakalen und epigastrischen Venen. Die Erkrankung äußert sich als sicht- und tastbarer, manchmal schmerzhafter Strang im Thoraxbereich, erklärte Dr. Katja Mühlberg, Universitätsklinikum Leipzig. Namensgeber ist der französische Chirurg Henri Mondor. Später wurde klar, dass es dieselbe Störung auch in Form einer oberflächlichen Thrombose der dorsalen Venen im Bereich des Penis gibt.

M. Mondor ist sehr selten, bisher wurden fast nur Kasuistiken publiziert. Bei der thorakalen Variante sind meist Menschen im dritten bis sechsten Lebensjahrzehnt betroffen, zu drei Vierteln Frauen. Die Thrombose tritt unter anderem in Zusammenhang mit Operationen und Hormontherapien auf, aber auch beim Mammakarzinom. Bei Patientinnen mit der Mondor-Krankheit sollte man daher auf Brustkrebs screenen.

Thrombose am Penis nach exzessivem Sex

Im Bereich des Penis gehen die harten Stränge häufiger mit Schmerzen einher. Die Thrombophlebitis wird im Rahmen exzessiver sexueller Aktivität auf Mikrotraumata zurückgeführt. Auch überlange sexuelle Abstinenz, Thrombophilie, Operationen sowie Infektionen könnten ursächlich sein, ebenso Schwellkörperinjektionen, Vakuumanwendungen oder Anabolikagebrauch. Gehäuft tritt die penile Form zudem bei manchen Systemerkrankungen auf, vor allem dem M. Behçet, sowie bei pelvinen Tumoren.

Beide Varianten lassen sich leicht im Ultraschall erkennen, die Therapie ist in der Regel symptomatisch. Beim thorakalen M. Mondor genügen meist Analgetika oder NSAR. Ein tastbarer Strang kann aber bis zu ein Jahr persistieren. Beim penilen M. Mondor helfen lokale Heparinsalbe, Analgetika, NSAR und sexuelle Abstinenz für vier Wochen. Oft heilt die Krankheit innerhalb von drei Monaten aus.

Quelle: 17. Interdisziplinäres Update Gefäßmedizin

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Mit Morbus Mondor bezeichnet man eine Thrombophlebitis der thorakalen und epigastrischen Venen. (Agenturfoto) Mit Morbus Mondor bezeichnet man eine Thrombophlebitis der thorakalen und epigastrischen Venen. (Agenturfoto) © dream@do – stock.adobe.com