Betablocker greift Lungenkrebs-Zellen an

Dr. Carola Gessner, Foto: thinkstock

Sind Betablocker zusätzlich zur Hochdruck- und Rhythmuskontrolle auch bei Krebs wirksam?

Ungeahnte Fähigkeiten von Betablockern traten in einer neuen onkologischen Studie zu Tage. Antisympathotonika sind offenbar in der Lage, die Progression von Malignomen zu bremsen.

Fünf Monate längeres Überleben in der Betablocker-Gruppe

Insgesamt 722 Patienten mit nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom hatten texanische Forscher in ihre Studie einbezogen. Alle erhielten eine Bestrahlung mit kurativer Intention. 155 der Krebskranken waren wegen einer anderen Erkrankung wie Hypertonie oder Herzinsuffizienz auf Betablocker eingestellt.


Wie die Auswertung zeigte, lebten Patienten dieser Subgruppe länger als das übrige Kollektiv (im Mittel 24 vs. 19 Monate). Auch das metastasen- und rezidivfreie Überleben währte bei den Betablocker-Therapierten länger. Einzig im Hinblick auf die lokoregionale Progression fand sich kein Unterschied.

Metastasierung durch Stresshormone begünstigt?

Die Prognose bei nicht kleinzelligem Lungenkrebs ist nach wie vor schlecht, so die Autoren: Die Fünfjahres-Überlebensrate beträgt nur 15 %, was v.a. durch die Metastasierung begründet ist. Bei dem komplexen Mechanismus der Metastasierung spielen auch Stresshormone eine Rolle, Norepinephrin z.B. förderte in präklinischen Untersuchungen die maligne Streuung. Wie und in welchem Ausmaß Betablocker in die Metastasierungskaskade eingreifen, sollen weitere Studien zeigen.

Quelle: H. M. Wang et al., 
Annals of Oncology 2013; online first

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).