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Biopharmazeutika: Starkes Wachstum im Bereich Onkologie

„Nur mit Biopharmazeutika erreichen Sie neue Behandlungsmöglichkeiten für schwerste Krankheiten“, sagte Dr. Frank Mathias, Vorsitzender der Interessengruppe für Biotechnologie im Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa bio), bei der Vorstellung des „Biotech-Reports 2018“.
Der Umsatz mit Biopharmazeutika (Apotheken- und Klinikmarkt) erhöhte sich laut Report gegenüber 2016 um 10,3 % auf 10,2 Mrd. Euro. Der Anteil dieses Umsatzes am Gesamtpharmamarkt stieg von rund 25 auf 26 %. 2017 wurden 23 Biopharmazeutika neu zugelassen (51 % aller Neuzulassungen) – so viele wie nie. 639 Präparate befinden sich derzeit in der klinischen Entwicklung.
Umsatzwachstum wurde in fast allen Anwendungsgebieten verzeichnet, besonders stark jedoch bei Krebsmitteln und Immunpräparaten. Alleine in den letztgenannten Bereichen wurden 2017 über 50 % des Gesamtumsatzes der Branche generiert. Bei Onkologika beträgt der Zuwachs gut 14 % gegenüber 2016.
Der Zuwachs insgesamt lasse sich auf die steigenden Verordnungszahlen aufgrund des hohen Bedarfs zurückführen, erklärte Dr. Mathias. 51 Biopharmazeutika stehen z.B. für die Therapie von Stoffwechselerkrankungen zur Verfügung, darunter 27 zu Diabetes mellitus (22 mit Pen). Rund 7 Mio. Menschen in Deutschland sind an Diabetes erkrankt.
Industrie nicht zufrieden mit den Rahmenbedingungen
Eine führende Rolle spielt Deutschland in Bezug auf die Produktionsstandorte der zentral in der EU zugelassenen Biopharmazeutika, führte der vfa-Vertreter aus. Deutschland liege nach Anzahl der Wirkstoffe weltweit auf Platz 2. 30 von insgesamt 148 in Europa produzierten Biopharmazeutika würden hierzulande hergestellt. Mit einem Problem hat die Branche dennoch zu kämpfen: „Wie in vielen anderen Bereichen herrscht auch hier Talentknappheit“, berichtet Judith Wallenstein von der Boston Consulting Group, die den Report zusammen mit vfa bio erstellt hat. So würden qualifizierte Pharma- und Biotechingenieure fehlen. Viele Absolventen treibe es nach der Ausbildung in Deutschland wegen besserer Forschungsmöglichkeiten in die USA.
Der vfa fordert von der Bundesregierung innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für die Pharmaforschung, u.a. eine steuerliche Förderung. Notwendig seien aber auch „eine angemessene Bewertung und Honorierung von Biopharmazeutika“, so Dr. Mathias.
Quelle: Pressekonferenz – Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa)
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