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Brentuximab-Vedotin verstärkt Wirksamkeit von Lenalidomid/Rituximab

Trotz neuer Optionen besteht nach wie vor ein hoher Bedarf an wirksamen Therapien für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem DLBCL. Das gegen CD30 gerichtete ADC Brentuximab-Vedotin ist vorläufigen Ergebnissen zufolge in Kombination mit Lenalidomid und Rituximab (R2) bei stark vorbehandelten Patient:innen wirksam. In ECHELON-3 erhielten 230 Personen deshalb R2 und dazu randomisiert und doppelblind entweder Brentuximab-Vedotin oder ein Placebo. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben in der Intent-to-treat-Population, so Prof. Dr. Jeong A Kim, St. Vincent’s Hospital, Suwon.
Die Patient:innen hatten im Median zuvor drei Therapielinien erhalten, darunter 29 % CAR-T-Zellen. 68 % der Kohorte war CD30-negativ, d.h. ihre Lymphomzellen exprimierten zu weniger als 1 % das Antigen.
Nach median 16,4 Monaten fiel das mediane OS mit 13,8 Monaten vs. 8,5 Monate im Prüfarm signifikant länger aus als in der Kontrolle (HR 0,629; 95%-KI 0,445–0,891; p = 0,0085). Auch hinsichtlich PFS mit median 4,2 Monaten vs. 2,6 Monate (HR 0,527; p < 0,0001), Gesamtansprechrate (64,3 % vs. 41,5 %; p = 0,0006) und Komplettremissionen (40,2 % vs. 18,6 %) schnitt der Arm mit dem ADC besser ab.
Dreifach gute Kombination
Die CD30-Expression spielte für das Ansprechen eine Rolle, ihr Fehlen machte aber die Behandlung mit Brentuximab-Vedotin nicht obsolet: Personen mit positiver Expression sprachen häufiger an als diejenigen ohne, aber auch bei den CD30-negativen Lymphomen konnte das ADC das Ergebnis gegenüber Placebo deutlich verbessern.
Neue Sicherheitssignale gab es nicht. Therapiebedingte Nebenwirkungen vom mindestens Grad 3 erlitten 88 % im Prüfarm vs. 77 % der Patient:innen in der Kontrolle, zu Grad-5-Nebenwirkungen kam es in 12 % zu 8 % der Fälle. Am häufigsten traten Neutropenien auf. Eine periphere Neuropathie (alle Grade) entwickelten 31 % vs. 24 %.
Diese Triple-Kombination, so Prof. Kim, hat das Potenzial, eine therapeutische Lücke bei der Behandlung des rezidivierten oder refraktären DLBCL zu schließen. Das gilt insbesondere für Betroffene, die keine der neuesten Therapien wie CAR-T-Zellen oder bispezifische Antikörper erhalten können oder deren Erkrankung nach deren Erhalt wieder rezidiviert ist.
Quelle:
Kim JA et al. 2024 ASCO Annual Meeting; Abstract LBA7005
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