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Bypass-Stenose: Preisgünstigere Metall-Stents so gut wie beschichtete Pendants

Venenbypässe neigen zu Verstopfung. In den USA z.B. werden etwa 6 % der perkutanen koronaren Interventionen (PCI) an Grafts der Vena saphena durchgeführt. Standardmäßig nutzt man dafür Stents – medikamentenbeschichtet (drug eluting stent, DES) oder rein aus Metall (bare metal stent, BMS). Zum Stenting der Bypass-Grafts gibt es derzeit aber nur vier kleine randomisierte – und widersprüchliche – Studien, schreiben Professor Dr. Emmanouil S. Brilakis, Minneapolis Heart Institute, und Kollegen.
Die Autoren führten deshalb in 25 Zentren des US-Departments of Veteran Affairs eine randomisierte Doppelblindstudie durch, in der Patienten mit einem solchen Bypass aufgrund einer Stenose einen DES oder einen BMS erhielten. Insgesamt verglichen sie 597 Erwachsene – aufgrund der Veteranen-Kohorte zu 99 % männlich – mit einer relevanten Lumeneinengung von mindestens 50 %. Zur Randomisierung wurden u.a. Grunderkrankungen wie Diabetes und Zahl der PCI-bedürftigen Läsionen (1 vs. ≥ 2) berücksichtigt.
Primärer Endpunkt waren die Kombination aus kardialem Tod, Myokardinfarkt im Versorgungsgebiet des Zielgefäßes (nicht periprozedual) oder die Notwendigkeit, das Zielgefäß erneut zu revaskularisieren – alles in einem Verlauf von zwölf Monaten.
Sicherheitsprofil über 2,7 Jahre vergleichbar
Bei 17 % (51 von 292) der Patienten mit DES sowie bei 19 % (58 von 305) der BMS-Gruppe trat der primäre Endpunkt ein. Der Unterschied zwischen den Gruppen war nicht signifikant – auch bezüglich der sekundären Endpunkte wie Stentthrombosen oder Blutungen. Während einer Langzeitüberwachung von median 2,7 Jahren blieb der Unterschied weiterhin nicht signifikant (37 % vs. 34 %).
Angesichts der hohen Kosten für die beschichteten Stents folgern die Autoren, dass man bei Patienten mit versagendem V.-saphena-Graft auch einen preisgünstigeren BMS einsetzen kann, ohne Nachteile in puncto Sicherheit oder Wirksamkeit befürchten zu müssen. Ob das für Frauen genauso gilt wie für Männer, lässt sich aber nicht sagen.
Quelle: Brilakis ES et al. Lancet 2018; 391: 1997-2007
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