CAR-T-Zell-Therapie auch bei B-Zell-ALL mit Hochrisikogenetik wirksam

Friederike Klein

Eine Hochrisikogenetik bei ALL ist kein Hinderungsgrund für die CAR-T-Zell-Therapie. Eine Hochrisikogenetik bei ALL ist kein Hinderungsgrund für die CAR-T-Zell-Therapie. © Kateryna_Kon – stock.adobe.com

Die CAR-T-Zell-Therapie wird nun seit Längerem bei jungen Patienten mit B-Zell-ALL untersucht. Auch bei Hochrisikozytogenetik scheint die Behandlung möglich zu sein.

Zunehmend wächst die Erfahrung mit der CAR-T-Zell-Behandlung von pädiatrischen oder jungen erwachsenen Patienten mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell akuter lymphatischer Leukämie (ALL). Nun berichtete Professor Dr. Stephan A. Grupp, Children’s Hospital of Philadelphia, dass die Therapie mit Tisagenlecleucel auch bei Patienten mit einer Hochrisikozytogenetik wirksam ist. Das war das Ergebnis einer retrospektiven Subgruppenanalyse aus den zulassungsrelevanten Studien ELIANA und ENSIGN.

Ein hohes Risiko war definiert durch den Nachweis einer Hypodiploidie, t(9;22)(q34;q11.2)/BCR-ABL1, eines KMT2A (MLL) Rearrangements, einer intrachromosomalen Amplifikation von Chromosom 21, t(17;19)(q23;p13), BCR-ABL1-like, eines CRLF2-Rearrangements oder einer TP53-Mutation/Deletion.

Von 129 Patienten aus den beiden Studien waren für die retrospektive Analyse Daten zur Zytogenetik und zum Behandlungsergebnis mindestens drei Monate nach Infusion verfügbar. 25 Teilnehmer wiesen eine Hochrisikozytogenetik auf.

Die Gesamtansprechrate der Patienten mit Hochrisikozytogenetik lag bei 76,0 % und war damit nicht niedriger als bei den übrigen Teilnehmern (76,9 %), so der Referent. Gleiches galt hinsichtlich der Komplettansprechraten (68,0 % vs. 69,2 %). Von den Patienten, die angesprochen hatten, wiesen in beiden Gruppen fast alle eine MRD-Negativität auf.

Zudem waren in beiden Gruppen das mediane rezidivfreie und das Gesamtüberleben noch nicht erreicht. Das Sicherheitsprofil unterschied sich in der Hochrisikogruppe nicht von der gesamten Patientenpopulation. Damit ist Tisagenlecleucel auch eine gut geeignete Option bei r/r B-Zell-ALL und Hochrisikozytogenetik, betonte Prof. Grupp. 

Quellen:
Grupp SA et al. EHA-Kongress 2019; Abstract S1618
24. Kongress der European Hematology Association (EHA)

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