Chemotherapie erhöht kardiovaskuläre Mortalität

Dr. Anja Braunwarth; Foto: thinkstock, comstock

Bei Hodentumoren war ein Langzeit-Zusammenhang mit Herz-Kreislauferkrankungen bereits bekannt. Aktuelle Daten legen nun auch kurzfristige Effekte nahe.

Ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten nach chemotherapeutisch behandeltem Hodenkrebs wurde schon früher beschrieben – allerdings an Langzeitüberlebenden. Die aktuelle US-Studie prüfte nun mögliche Zusammenhänge in den ersten zwei Dekaden an 15 006 Patienten. 6909 von ihnen erhielten initial eine Zytostase. Im Untersuchungszeitraum starben 429 Männer an krebsunabhängigen Ursachen, 24,2 % davon an kardiovaskulären Erkrankungen.

Eine vorausgegangene Chemotherapie erhöhte die Gefahr signifikant, der Zusammenhang war besonders deutlich im ers­ten Jahr nach der Therapie und bei zerebrovaskulären Ereignissen. Neben der Zeitspanne der ersten zwölf Monate ermittelten die Kollegen noch große Tumorausbreitung und höheres Lebensalter bei Diagnose als unabhängige Risikofaktoren. Sie betonen aber, dass diese Ergebnisse eine notwendige Chemotherapie keinesfalls verhindern dürfen.

Quelle: Chunkit Fung et al., JCO Oct 1, 2015:3105-3115; DOI:10.1200/JCO.2014.60.3654. 

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