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Chlorophyll und Eis gegen stinkende, blutende und nässende Wunden
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Soll die Wunde abgedeckt, Sekret abgeleitet oder eine Blutung gestillt werden? Oder geht es eher um kosmetische Aspekte? Üble Gerüche etwa können die Lebensqualität von Patienten erheblich beeinträchtigen, sagte Dr. Jens-Uwe Lipfert, Hausarzt aus Wutha-Farnroda. Bei nicht heilenden Wunden eines Patienten am Lebensende ist das Therapieziel in der Regel klar: die Symptome kontrollieren. Eine kausale Behandlung der Grunderkrankung rückt damit in den Hintergrund.
Eiswürfel und Kompressen mit Adrenalin stoppen Blutungen
In der palliativen Wundversorgung ist es wichtig, die offene Stelle bei einem Verbandswechsel nicht zusätzlich zu schädigen, erklärte Dr. Lipfert. Das bedeutet, die Verbände nicht zu häufig zu wechseln, die Auflage nach Zustand der Wunde zu wählen und das Regime alle 7–14 Tage zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen. Bevorzugt sollten Materialien gewählt werden, die nicht mit der Wunde verkleben. Dazu gehören beispielsweise silikonbeschichtete Verbände und solche mit Silikonhaftrand sowie Wunddistanzgitter. Gegen stark exsudative Wunden helfen superabsorbierende Kompressen, Hydropolymerverbände, Alginate und Hydrofasern (siehe Kasten).
Diese Auflagen passen
Zum Ausduschen unbedingt einen Sterilfilter verwenden
Viele Patienten mit chronischen Wunden plagt der Geruch, der von den offenen Stellen ausgeht. Manche verlassen deshalb aus Scham das Haus nicht mehr oder empfangen kaum noch Besuch, so Dr. Lipfert. Sie riechen sich selbst. Häufig sind dafür anaerobe Keime verantwortlich, aber auch das Exsudat, Infektionen oder der Gewebszerfall. „Man kann hier wunderbar helfen“, erklärte der Kollege und nannte Aktivkohleverbände als Maßnahme. Superabsorbierende Kompressen, Lokalantiseptika wie octenidin-/polyhexanidhaltige Lösungen und Gele sowie eine extra zu diesem Zweck hergestellte 2%ige Chlorophylllösung binden die Gerüche ebenfalls effektiv. Chlorophyll können Betroffene auch als Dragees einnehmen, etwa gegen Mund- und Körpergeruch. Die Wunde lässt sich auch sanft und mit wenig Druck ausduschen. Dabei sollte unbedingt ein Sterilfilter zum Einsatz kommen. Auch Zinkpaste in der unmittelbaren Wundumgebung bekämpft den Geruch. Zusätzlich mit Frischhaltefolie umwickeln, fertig.Wunden Schwerkranker im Team angehen
Katzenstreu, Rasierschaum und Kaffee ins Krankenzimmer
Einige Palliativpatienten mögen es zudem, wenn man Gerüche aus der Umgebung vertreibt. Dafür bedarf es selten einer besonderen Ausstattung, denn Kaffeepulver, Rasierschaum und täglich gewechseltes Katzenstreu besitzen geruchsbindende oder -überdeckende Eigenschaften. Wer mag, kann auf Duftöle und elektrische Aromalampen zurückgreifen, wobei die Wahl eher auf frische und herbe statt auf süße, schwere Düfte fallen sollte. Dr. Lipfert riet dazu, nur einen Duft zu verwenden, da ein Mix Übelkeit auslösen bzw. verstärken kann.Quelle: 5. practica Oberhof
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