Diabetes erhöht Autismus-Risiko beim Ungeborenen

Dr. Anja Braunwarth; Foto: fotolia, Dubova

Autistische Störungen und Gestationsdiabetes haben offenbar einen Zusammenhang. Entwickelt die Mutter früh eine Zuckererkrankung, steigt die Gefahr signifikant an.

US-Kollegen analysierten retrospektiv die Daten von 322 323 Kindern, die zwischen 1995 und 2009 geboren wurden. 6496 Schwangere litten schon vorher am Typ-2-Diabetes, bei 7456 stellte man einen Gestationsdiabetes bis zur 26. SSW fest, bei 17 579 danach. 3388 Kinder erkrankten im Verlauf an einer autistischen Störung.

Nach Adjustierung auf Faktoren wie mütterliches Alter, Komorbiditäten oder sozialer Status fand sich eine signifikante Assozia­tion zwischen früherem Gestationsdiabetes und dem psychiatrischen Leiden (Hazard Ratio 1,42). Die schon bestehende oder später auftretende Zuckerkrankheit hatte dagegen keinen signifikanten Einfluss.

Beeinträchtigt hoher Blutzucker die Gehirn-Entwicklung?

Als Ursache für den Zusammenhang vermuten die Autoren den Einfluss einer unbehandelten mütterlichen Hyperglykämie auf die Entwicklung des Gehirns, z.B. durch Hypoxie, oxidativen Stress oder chronische Inflammation. Sie plädieren daher für ein frühes Screening auf autistische Störungen bei Kindern von Müttern mit frü­hem Schwangerschaftsdiabetes.

Quelle: A. H. Xiang et al., JAMA 2015; 313: 1425-1434; doi:10.1001/jama.2015.2707

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