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Cartoon Gesundheitspolitik
Diabetes: Psychosoziale Versorgung verbessern

Auch psychische Erkrankungen und akute Lebensprobleme sind eine wichtige Barriere der Diabetestherapie. Die deutschen Daten der internationalen DAWN-2 Studie zeigen, dass 44 % aller Patienten mit Typ-1-Diabetes und jeder vierte Patient mit Typ-2-Diabetes aufgrund des Diabetes stark belastet sind. Erhöhte diabetesbezogene Belastungen steigern die Wahrscheinlichkeit für Depressionen um den Faktor 2.
Auch Angststörungen, Zwangserkrankungen sowie bestimmte Formen von Essstörungen kommen bei Diabetespatienten deutlich häufiger vor als in der Allgemeinbevölkerung. Das Auftreten komorbider psychischer Störungen verschlechtert nachweislich die Prognose des Diabetes und erhöht die Mortalität.
Trotz dieser eindeutigen Befundlage gibt es in Deutschland keine flächendeckenden psychosozialen Angebote für Menschen mit Diabetes. Es fehlen Strukturen und Finanzierungsmodelle. Bei Krankheitsbildern wie Krebs, Parkinson oder Epilepsie gibt es seit Jahrzehnten psychosoziale Beratungsstellen, auch das DMP Brustkrebs enthält Vereinbarungen für psychoonkologische Leistungen. Diese Modelle könnten als Vorlage dienen.
Auch die Weiterbildung für Psychotherapeuten („Spezielle Psychotherapie Diabetes“) kann die Versorgung von Patienten mit psychischen Störungen verbessern, sofern für eine zu definierende Versorgungsregion entsprechende Kassensitze ausgeschrieben werden.
Zukunftstag Diabetologie der DDG
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