
Die Macht der Empathie

Die Teilnehmer machten zu Studienbeginn und bei bis zu vier Folgeterminen im Laufe eines Jahres Angaben zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Außerdem bewerteten sie über einen zehnteiligen Fragebogen die Empathie ihres Arztes. Anhand dieser Bewertung unterteilten die Wissenschaftler die Patienten in zwei Gruppen. 77 % wurden demnach von „sehr empathischen“, 23 % von „leicht empathischen“ Ärzten behandelt. Ein Arzt galt als sehr verständnisvoll, wenn er in der Auswertung mindestens 30 von 50 Punkten erhalten hatte.
Die Zusammenführung der Auswertungsergebnisse zeigte signifikant bessere Outcomes für Patienten, die von „sehr empathischen“ Ärzten betreut worden waren. Sie berichteten über weniger Bewegungseinschränkungen und geringere Einbußen der Lebensqualität. Auch die durchschnittliche Schmerzintensität lag in klinisch relevantem Maß unter dem Wert der anderen Gruppe. Einfühlungsvermögen seitens des Arztes war stärker mit einem besseren Behandlungsergebnis assoziiert als eine nichtpharmakologische Therapie, die Gabe von Opioiden oder Rückenoperationen, erläutern Prof. Licciardone und Kollegen.
Patienten zur aktiven Mitarbeit motivieren
Empathie ist in einer patientenorientierten Versorgung sehr wichtig. Insbesondere in der Schmerzmedizin ist sie essenziell, da sich die Behandlungserfolge oft nur über die Wahrnehmung der Patienten ermitteln lassen, schließen die Wissenschaftler. Eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung bewege den Patienten dazu, sich mitzuteilen und aktiv bei der Behandlung mitzuarbeiten – was letztendlich zu besseren therapeutischen Ergebnissen führe.
Quelle: Licciardone JC et al. JAMA Netw Open 2024;
7: e246026; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.6026
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