Dornröschen hatte bestimmt ein astreines Gefäßsystem

Rund ein Drittel der Erwachsenen leidet in Deutschland laut der vom Robert Koch-Institut durchgeführten Studie DEGS1* unter Ein- und Durchschlafstörungen. Ob sich dieser chronisch schlechte Schlaf auf das kardio- und zerebrovaskuläre Risiko auswirkt, war bislang nicht eindeutig. Das ändert nun die Metaanalyse einer Arbeitsgruppe um Qiao He vom Institute of Cardiovascular Diseases and Center of Evidence Based Medicine an der China Medical University in Shenyang. Die Übersichtsarbeit umfasst 15 prospektive Kohortenstudien, in die die Daten von insgesamt 160 867 Personen eingingen.
Während eines Follow-up-Zeitraums von drei bis 30 Jahren wurden in den Studien insgesamt 11 702 relevante kardio- sowie zerebrovaskuläre Ereignisse registriert. Zu diesen zählten nicht letale und letale Herzinfarkte und Schlaganfälle, aber auch andere Manifestationen wie Herzinsuffizienz oder koronare Herzkrankheit. Als Zeichen einer Insomnie wurden vier Symptome berücksichtigt: Einschlaf- und Durchschlafstörungen, zu frühes Aufwachen und/oder nicht erholsamer Schlaf.
Wer schlecht einschläft, hat ein zu 27 % höheres Risko
Das Ergebnis: Einschlafprobleme, Durchschlafstörungen und nicht erholsamen Schlaf treiben das kardio-/zerebrovaskuläre Risiko in die Höhe, und zwar um 27, 11 bzw. 18 Prozent. In puncto frühem Aufwachen war die Evidenz dagegen gering. Grundsätzlich wiesen die Frauen in der Studie im Vergleich zu Männern öfter Vorfälle auf, der Unterschied war jedoch marginal und nicht signifikant.
Frauen stärker gefährdet als Männer
Als Ursache für das erhöhte Risiko kommen laut Autoren eine Reihe von Ereignissen infrage: So könnten Schlafstörungen metabolische und endokrinologische Veränderungen oder Bluthochdruck auslösen sowie verstärkt den Sympathikus aktivieren und die vermehrte Ausschüttung (pro)inflammatorischer Zytokine fördern.
* Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland He Q et al. Eur J Prev Cardiol. 2017; online first
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).