Effektivität von Plättchenhemmern in der Erhaltungstherapie detailliert untersucht

Clopidogrel schützt langfristig besser vor thrombotischen Ereignissen als ASS, wenn nach einer dualen Plättchenhemmung (DAPT) auf eine entsprechende Monotherapie umgestellt wird. Der Vorteil scheint unabhängig vom individuellen Blutungsrisiko und der Komplexität der initialen perkutanen Intervention (PCI) zu sein. Das ergab eine Post-hoc-Analyse der offenen HOST-EXAM-Extended-Studie, die an mehreren Zentren in Südkorea durchgeführt worden war.

An der Studie nahmen Patientinnen und Patienten teil, die nach einer Stentimplantation über 6–18 Monate erfolgreich eine DAPT erhalten hatten. Zur Langzeittherapie erfolgte eine Randomisierung auf Clopidogrel oder ASS. Das mediane Follow-up betrug 5,9 Jahre. Der Fokus der aktuellen Analyse lag auf Teilnehmenden mit hohem Blutungsrisiko und/oder komplexer PCI. Dies betraf 21,8 % bzw. 21,4 % der 3.974 eingeschlossenen Personen.

Als einen von zwei primären Endpunkten zogen die Forschenden thrombotische Ereignisse wie kardiovaskulären Tod, Schlaganfall oder Stentthrombosen heran. Bei hohem Blutungsrisiko reduzierte Clopidogrel deren Rate im Vergleich zu ASS deutlich (Hazard Ratio, HR 0,75). Auch ohne vermehrte Blutungsgefahr schnitt Clopidogrel besser ab (HR 0,62). Ähnliche Vorteile zeigten sich bei Patientinnen und Patienten mit bzw. ohne komplexe Stentimplantation (HR 0,49 und 0,74).

Zudem traten unter Clopidogrel weniger Blutungen auf, die als zweiter primärer Endpunkt betrachtet wurden. Der Benefit gegenüber ASS war abermals unabhängig vom Hämorrhagierisiko und der Komplexität der Prozedur.

Quelle: Kang J et al. JAMA Cardiol 2024; doi: 10.1001/jamacardio.2024.4030