EHA-Kongress 2018 in Stockholm – CAR-T-Zellen als Hoffnungsträger

Kongress 2018 Jochen Schlabing/Josef Hakam/Sebastian Schmitt

Die Highlights vom EHA 2018 im Video: CAR-T-Zellen als Hoffnungsträger. Prof. Dr. med. Peter Borchmann (links), Prof. Dr. med. Alexander Kiani (Mitte) und PD Dr. med. Valentin Goede (rechts im Bild). Die Highlights vom EHA 2018 im Video: CAR-T-Zellen als Hoffnungsträger. Prof. Dr. med. Peter Borchmann (links), Prof. Dr. med. Alexander Kiani (Mitte) und PD Dr. med. Valentin Goede (rechts im Bild). © EHA/me2/MT

Mit 11.000 Teilnehmern hat der 23. EHA einen Rekord gebrochen. Kein Wunder, denn abgebildet wird der State of the Art der Hämatologie. Ein Schwerpunkt: die Therapie mit CAR-T-Zellen. Mehr dazu und zu weiteren Highlights erfahren Sie in unserem Video.

Die Highlights vom EHA 2018

Die Therapie mit sogenannten CAR-T-Zellen gilt unter vielen Hämatoonkologen als ein Hoffnungsträger bei refraktären hämatologischen Erkrankungen wie der B-Zell-AML (akute myeloische Leukämie) oder dem diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL). Für die Therapie werden den Patienten T-Zellen per Leukapharese entnommen und im Labor des Herstellers gentechnisch so verändert, dass sie den chimären Antigenrezeptor (CAR) auf ihrer Oberfläche tragen – etwa um das Antigen CD19 zu erkennen. Anschließend werden die CAR-T-Zellen vermehrt, zur Klinik zurücktransportiert und dort dem Patienten per Infusion verabreicht.

Erstaunliche Effekte bei AML und DLBCL

„CAR-T-Zellen sind deswegen so ein großes Thema, auch auf diesem Kongress, weil sie die Therapie versprechen zu revolutionieren“, schildert Professor Dr. Peter Borchmann, Uniklinik Köln, im Video-Interview. Beim EHA präsentiert wurden u.a. die 14-Monatsdaten der Phase-II-Studie JULIET bei erwachsenen Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom. Eingeschlossen worden waren Patienten nach zwei oder mehr systemischen Therapien, die rezidiviert oder refraktär waren. In der Studie erhielten diese das CAR-T-Zell-Produkt Tisagenlecleucel (Abstract #S799). Das Ergebnis nach Auswertung der ers­ten 111 von 165 eingeschlossenen Patienten: Jeder Zweite zeigte ein Ansprechen, 40 % sogar ein komplettes Ansprechen. Die Einjahres-Überlebensrate lag in der Studie bei 49 % in der Gesamtpopulation und bei 85 % der Patienten mit kompletter Remission. Zu beachten sind jedoch die Nebenwirkungen, so entwickelten 58 % ein Zytokin-Freisetzungssyndrom und 21 % neurologische Nebenwirkungen.

EMA-Empfehlung für die ersten CAR-T-Zell-Therapien

Ende Juni hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA die ersten beiden CAR-T-Zell-Therapien zur Zulassung empfohlen. Tisagenlecleucel soll bei Kindern und jungen Erwachsenen mit B-Zell-AML eingesetzt werden können, wenn diese refraktär sind bzw. das zweite Rezidiv erlitten haben. Zweite empfohlene Indikation sind Patienten über 25 Jahre mit einem DLBCL nach zwei anderen Therapien, ebenfalls in der rezidivierten oder refraktären Situation. Auch in dieser Indikation zur Zulassung empfohlen wurde Axicabtagen-Ciloleucel. Dieses ist zudem bei primären mediastinalen großzelligen B-Zell-Lymphomen nach zwei sys­temischen Therapien indiziert.

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Die Highlights vom EHA 2018 im Video: CAR-T-Zellen als Hoffnungsträger. Prof. Dr. med. Peter Borchmann (links), Prof. Dr. med. Alexander Kiani (Mitte) und PD Dr. med. Valentin Goede (rechts im Bild). Die Highlights vom EHA 2018 im Video: CAR-T-Zellen als Hoffnungsträger. Prof. Dr. med. Peter Borchmann (links), Prof. Dr. med. Alexander Kiani (Mitte) und PD Dr. med. Valentin Goede (rechts im Bild). © EHA/me2/MT