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Ein Molekül, das polarisiert

M1-Makrophagen spielen bei der Pathogenese der Rosazea eine zentrale Rolle, so das Fazit einer chinesischen Studie mit Experimenten in vitro und in vivo. Schlüsselregulator des inflammatorischen Geschehens ist offenbar das Guanylate-binding Protein 5 (GBP5). Es steuert – wahrscheinlich über den NF-kB Signalweg – die Polarisierung der M1-Makrophagen.
Um die molekularen Mechanismen der Rosazea besser zu verstehen, untersuchte das Team um Lei Zhou am Department für Dermatologie von der Central South University zwölf Hautbiopsien von Rosazeapatientinnen und acht Biopsien von gesunden Frauen. Zudem entnahmen die Forscher Hautbiopsien von Mäusen, die LL-37-induziert als Modell für die rosazeaartige Inflammation dienten. Im Vergleich zu gesunder Haut fanden sich sowohl in den Hautbiopsien der Rosazeapatientinnen als auch in den Gewebeproben der Mäuse gehäuft Makrophagen.
Die Infiltration mit Makrophagen zeigte eine positive Korrelation mit dem Ergebnis des Clinician Erythema Assessment (CEA) und des Investigator Global Assessment (IGA). Umgekehrt führte im Mausmodell die Depletion der Makrophagen durch Injektion clodronathaltiger Liposomen zu einer Besserung der Hautentzündung mit geringerem Erythem und weniger Dicke.
Die Transkriptom-Analyse ergab eine erhöhte GBP5-Expression sowohl bei Rosazeapatientinnen als auch im Mausmodell. Die GBP5-Expression korrelierte positiv mit dem durch CEA und IGA gemessenen Schweregrad der Rosazea. Setzten die Forscher GBP5 außer Gefecht, führte das im Mausmodell zu einer Reduktion der Entzündungsreaktion und zu weniger M1-Makrophagen und M1-induzierten Entzündungsmarkern. Außerdem beobachteten die Autoren, dass die Unterdrückung des NF-kB Signalwegs die Polarisierung von M1-Makrophagen reduzierte. GBP5 könnte nach diesen Ergebnissen durchaus ein vielversprechender Angriffspunkt für neue Medikamente zur Behandlung der Rosazea sein, resümieren die Autoren.
Quelle: Zhou L et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; 37: 796-809; DOI: 10.1111/jdv.18725
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