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Kombinationstherapie lässt Rosazea schneller abklingen

Von Erythemen, entzündlichen Läsionen und Rhinophym bis hin zu Augenmanifestationen – die Rosazea kann mit einigem aufwarten. Dann stellt sich die Frage, ob den Betroffenen über eine kombinierte Therapie schneller und besser geholfen werden kann als mit einem einzelnen Medikament.
Mehr als jeder Dritte mit Augenbeteiligung
Das Team des Dermatologen Professor Dr. Martin Schaller von der Universitätsklinik Tübingen verglich in einer Studie die Kombination von Doxycyclin (40 mg/d als modifizierte Retardkapsel) plus 1%ige Ivermectin-Salbe mit der Ivermectin-Therapie plus Placebo.
Die erwachsenen Teilnehmer litten alle an einer schweren Rosazea (Investigator’s-Global-Assessment(IGA)-Score 4) mit 20 bis 70 Hautläsionen, etwa fünf Schüben pro Woche und einem schweren bis moderaten Erythem. Mehr als jeder Dritte hatte eine okulare Manifestation. Zusätzlich klagten die Patienten über ein Brennen und Stechen.
Die Salbe trugen die Patienten einmal täglich abends auf, die Doxycyclin-Retardkapsel bzw. das Placebopräparat gab es morgens. Sonstige Hautpflegeprodukte waren auf die Rosazea abgestimmt und bei allen 273 Studienteilnehmern vereinheitlicht. Als primärer Studienendpunkt galt die Reduktion der entzündlichen Hautläsionen nach zwölf Wochen.
Sowohl die Kombinations- als auch die Monotherapie führte zu einem deutlichen Rückgang der Hautläsionen um 80 % bzw. 74 %. Allerdings war die Besserung im Doxycyclin-Ivermectin-Arm ab der vierten Woche stärker ausgeprägt, was für die Wissenschaftler auf ein schnelleres Ansprechen der Zweifachbehandlung hinweist.
Kaum Unterschiede bei den Nebenwirkungen
Mit der Kombination erreichten mehr Teilnehmer eine vollständig symptomfreie Haut (18 % vs. 7 %), was sich auch in den IGA- und CEA-Scores (Clinician’s Erythema Assessment) widerspiegelte. Schubzahl und Ausmaß der Augenmanifestationen ließen sich mit beiden Behandlungsformen über die zwölf Wochen um rund 60 % senken.
Hinsichtlich unerwünschter Effekte unterschieden sich beide Therapiestrategien kaum, wobei die Nebenwirkungsrate der Kombinationsbehandlung leicht unter der der Monotherapie lag. Die Raten erreichten 4,4 % bzw. 7,2 %.
Quelle: Schaller M et al. J Am Acad Dermatol 2020; 82: 336-343; DOI: 10.1016/j.jaad.2019.05.063
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